Wiener Blut

Während man in Deutschland immer noch intensiv über Herrn von und zu Guttenberg diskutiert, plagen einem im Heimatland des Ösi ganz andere Sorgen.

Herr Richard Mörtel Lugner hat nämlich Ruby Rubacuori alias Karima el-Mahroug zum Wiener Opernball eingeladen. Und das schlägt Wellen. Es ist ein Skandal!

Ruby wer? wen? oder was? werden sich manche fragen, während sie, sezierend über die Guttenberg’sche Plagiatur gebeugt, den zukünftigen Reichskanzler drohend vor dem geistigen Auge erblicken.

BUNGA BUNGA RUBY, eine der Gespielinnen des Herren Berlusconi. – Berlusconi?

Berlusconi = italienischer Kaspar
Ruby = bunga bunga

Ach so, jetzt fällt der Groschen. Und was, bitteschön, fragt man sich im Land der Dichter, Denker und der falschen Doktoren, sollte daran sooo skandalös sein?

Und richtig: haben am Wiener Opernball womöglich nicht immer schon mehr Prostituierte getanzt als am Wiener Gürtel Nutten praktizieren? Die Betonung liegt auf dem Wort „womöglich“.

Wo bleibt da die Lockerheit, die Gelassenheit, wo bleibt der berühmt-berüchtigte Wiener Schmäh?, fragt sich nicht nur der Ösi, angesichts der angekündigten Ruby und der damit verbundenen Aufregung.

Und in der Tat, ein bisschen BUNGA BUNGA könnte der angestaubten und angegrauten Wiener Opernballgesellschaft nicht würklich schaden. Und auch nicht ihrer Musik.

Also, raus mit den Sträußen, den Radetzkys, raus mit den Mendelssohns Schwachdoldis, raus! raus! raus! und an die frische Luft mit ihnen. Im Laufe der letzten Jahrhunderte hat sich ordentlich Mief angesammelt, der gründlich durch geblasen werden muss.

Haucht ihnen neues Leben ein, belebt ihre vergilbten Tongeister, blast ihnen ordentlich den Marsch, ergänzt sie mit modernen hypen Rhythmen und streut über alles eine Prise BUNGA BUNGA.

Wie so was aussehen bzw hören kann, hat der Ösi in seinem Tonstudio zusammen gebraut.

             

(Wiener Blut, Hörprobe, remixed by DJ Ösi)

So oder so ähnlich muss es sein, wenn Herr Berlusconi, Herr Mörtel und Fräulein Ruby einen auf Wiener Opernball machen. Wem juckt da nicht mindestens ein Tanzbein?

Schade, dass Sie liebe Leserin, werter Leser, keine Karten für den diesjährigen Event bekommen haben. Aber im nächsten Jahr sind Sie bestimmt mit dabei. Bis dahin heißt es üben, üben und nochmals üben.

39 Gedanken zu “Wiener Blut

  1. Ach, der Herr Mörtel … was wären wir ohne ihn … was wäre der Opernball ohne ihn … doch nun wird Madame Bunga Bunga ihn vielleicht seine Zukunft bezüglich Loge kosten – falls nicht ein gefälliger Strohmann im näxten Jahr rechtzeitig zu Hilfe eilt.

    Herr Mörtel ist das beste Beispiel dafür, was im Ösiland alles möglich ist: fremdes Geld dank unermüdlicher Bankenhilfe wiederholt in den Sand setzen, in Begleitung doofer Frauen sämtlicher Abstufungen (erstaunliche Ausnahme: seine Tochter) und peinliche Sprüche wiederholend mittels stupider Medienvertreter europaweit oder auch schon mal über den großen Teich hinweg größtmögliche Aufmerksamkeit erregen, und nebenbei – die Vorteile dieser Popularität nützend – die Nation und Wirtschaftspartner wieder mal zum Narren halten …

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  2. Vom Großglockner aus betrachtet, ist Ösiland relativ groß, von Deutschland aus gesehen, ist es schon kleiner und aus dem Blickwinkel der USA sogar winzig.

    Könnte es nicht sein, dass der wissende Ausländer bewundernd sagt: früher ham’se den Mozart g’habt heut ham’se den Herrn Mörtel, immer gute Leut‘ immer gute, wie machen die das, die Ösis?

    Möglicherweise sind anderswo ganz andere Tugenden gefragt und möglicherweise erhält Ösiland durch Mörtel & Co einen zusätzlichen Schub, möglicherweise …

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  3. Vielleicht schreien die so, weil ihnen vor den Herren Berlusconi und Mörtel graut. Aber wer weiß das schon so genau?

    (… meine Beiträge sollten immer höchst erheiternd sein, sollten sie, jedenfalls fast immer, na ja, wenn das immer so einfach wäre …)

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  4. Siehst du, der Ösi hat ja von ösischer Politik und den vorherrschenden Verhältnissen überhaupt’s keine Ahnung. Aber der US Ami oder der EU Europäer hat von all dem noch weniger Ahnung als der Ösi, praktisch eine Steigerung nach unten, wenn’s so was gibt, und daher ist es denkbar, dass man auswärts vieles in einem ganz anderen, geneigteren Licht sieht, als es für den einheimischen Ösi himself möglich ist, der ja mittendrin im Dingens steckt.

    (… Ehrengast 2012, Strohmann, sag‘ das nicht zu laut, der Ösi ist für derlei Unfug auffällig anfällig …)

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  5. Aber wat denn, wat denn, Berlin ist doooch keen Fische’dorf!
    Und die Ösis – sorry, die Österreicher, die bekanntlicherweise keine Pief sind, wissen mit dem Richie schon umzugehen. Klar, der Typ nervt und wird hoffentlich
    dem biologischen Drang jeden Lebens folgen … wir Wiener haben da einen eigenen Zugang zu diesem Thema – wir wollen eine schöne Leich haben. Und wenn der Opernball nicht mehr „verlugnert“ ist, wird auch das Wiener Blut nicht mehr schäumen sondern ordnungsgemäß, wegen etwas Anderem dahinraunzend, wie gewohnt fließen.

    Umgelegt auf Euren Guttenberg …, wenn ich mit schaudern daran denke, dass der Baumeister immerhin 8% bei der Bundespräsidentenwahl bekommen hat … brrrr

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  6. Der Ösi, also ich, ich bin ja selbst ein Ösi, mit Gevatter Strauß, Mozart und Ambros „fast“ im selben Schuljahr aufgewachsen und sehe, entfernungs- und zeitbedingt, meine Landsleute freilich nicht immer mit der Brille, mit der sie sich selber sehen, sowie ich überhaupt eine Brille zu besitzen scheine, mit der man ganz anders sieht, als man mit Brillen gemeinhin gewohnt ist, zu sehen …

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  7. Schmeiß‘ sie an die alten Drüsen
    lass sie werken, lass sie düsen
    Wetten, dass sie funktionieren
    du musst es halt nur probieren
    Hol‘ dir eine Bayernbraut
    sakra, was sind die versaut
    Und schmeiß‘ sie an die alten Drüsen
    lass sie werken, lass sie düsen …

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  8. Bellmann, Bellmann, …?

    Ach ja, da:
    Träd fram du Nattens Gud att solens lågor dämpa
    Bjud Stjernan på din sky mot aftonrådnan kämpa
    Gör ljumma böljan kall.
    Slut ögats förlåt till, kom lindra qval och krämpa
    och blodets heta svall.

    … das lassen wir am besten unübersetzt im Original stehen …

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  9. Wobei es in der Regel die Frauen sind, die Szenen machen, während den meisten Herren lieber wäre, die ganze Inszenierung hätte niemals stattgefunden, andererseits Theater und Spektakel, Zauber und Magie, gerade dadurch erst entsteht …

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  10. … wenn wir (Männer; Ankerkung für Herrn Dino) uns da nicht schleunigst selber aus dem Sumpf *mumpfmumpf* raus ziehen, ist es zu spät … und werden von den Weibersleut‘ überrannt …

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  11. … und in Amerika laufen welche rum mit T-Shirts mit Aufdruck „Glad to be an a“, und „a“ ist „asexuell“, wobei damit auch monologisches Handwerk gemeint ist… Oh Zeit!

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  12. Das meiste ist ja schon so verkryptisiert, dass zum Beispiel nur ein W dastehen muss und ein jeder Wissende nickt viel sagend und bedeutungs schwanger mit dem Köpfchen. Ja, ja, das W oder das A

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  13. (… das verstehe ich überhaupt nicht gut…)

    (… komm‘ Du in mein Alter, höhö…)

    (… ich schneide immer die Löcher aus den T-Shirts, die Kater rein gehackt hat, aber das merkt gar keiner…)

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  14. Das dumme ist, dass man sich selbst immer anders einschätzt, als dass das die andern mit einem tun.

    Ich notiere gleich mal auf meinem Einkaufszettel:
    – 3 Bananen
    – Milch
    – Käse
    – Fremdgedankenlesemaschine

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