Falscher Fuchziger

Nicht erst seit der aktuellen Griechenland-Krise, die ja beileibe nicht die letzte ist, stellt sich für besorgte EU Bürger die bange Frage:

Was wird aus meinem Geld? Was wird aus unserem Euro?
Die Bedenken sind berechtigt.

Herr Ösi will und kann nicht warten, bis der Euro vollständig kippt und die Währung total wertlos geworden ist. Deshalb hat er Nägel mit Köpfen geschaffen und seine eigene Währung kreiert … den ÖSI.

Das neue Geld ist so konzipiert, dass es EU weit in wenigen Tagen eingesetzt und den ungeliebten EURO ablösen und ersetzten kann. Die überfällige Währungsreform kann also unverzüglich beginnen.

Stilistisch ähnelt der ÖSI dem EURO, die Änderungen wurden behutsam durchgeführt, was für Millionen von EU Bürgern den Vorteil hat, sich nicht wieder auf ein gänzlich unbekanntes Zahlungsmittel einstellen zu müssen. Ein gewisser Wiedererkennungseffekt stellt sich sofort ein und – besonders wichtig – die neuen ÖSI Scheine werden von allen Bankomaten und ähnlichen Apparaturen erkannt und akzeptiert.

Beachte: Die Rückseite der ÖSI Scheine wird aus Kostengründen vorerst nicht bedruckt und kann somit als Einkaufszettel, als Spickzettel für Schüler, als Ort für wichtige Notizen, zum Aufschreiben von Passwörtern oder für zwanglose Kritzeleien verwendet werden.

Den Zentralbanken der einzelnen EU Länder wird, selbstverständlich und nur in Absprache mit Herrn Ösi und noch selbstverständlicher gegen Zahlung einer Gebühr, gestattet, eigene ÖSI zu emittieren, sofern wesentliche Designmuster, auf die nicht näher eingegangen werden muss, respektiert und nicht verletzt werden. Interessierte Zentralbankster der einzelnen Notenbanken werden gebeten, sich bezüglich der Lizenzvergabe diskret an den oesiblog, Chiffre „Wir wollen den neuen ÖSI“, zu wenden.

50 Ösi Schein

Die Vorteile der Währungsreform:

Der Umrechnungsfaktor von EURO zu ÖSI ist 1.
Ein EURO ist gleich ein ÖSI. 50 EURO sind demnach 50 ÖSI.

Da lacht das Herz eines jeden überzeugten Europäers. So einen Umrechnungsfaktor hätten wir uns schon bei der Einführung des EURO gewünscht. Keine mühselige Rechnerei. Taschenrechner ade! Er landet dort, wo er hingehört: auf dem Müllhaufen der Geschichte.

Der ÖSI ist wertstabil. Die Wirtschaftskraft eines Landes ist beim ÖSI von nachrangiger Bedeutung, oder genau gesagt, ohne jegliche Bedeutung. Griechenland stellt somit keine Gefahr für den ÖSI dar, im Gegenteil, die Hellenen bereichern ihn, egal, was immer sie in nächster Zeit vorhaben oder auch nicht. Selbst ein Land wie Burundi erwägt, den gewohnten Franc aufzugeben und dem ÖSI beizutreten.

Der ÖSI befreit Europa, all seine Menschen und den Rest der Welt von der Diktatur des Geldes!

Die große ÖSI-Umtauschaktion:

Treuen Leserinnen und Lesern bietet der oesiblog jetzt den Umtausch von wertlosen EURO in stabile ÖSI, im Verhältnis 1 zu 2.
Das bedeutet: Für 50 EURO gibt es aktuell 100 ÖSI.
Die super Umtauschaktion nur so lange der Vorrat reicht.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie auf keinen Fall Ihren Bankster oder Apotheker.

43 Gedanken zu “Falscher Fuchziger

  1. Da werden sich die Griechen aber freuen. Sie werden den GREXI in beliebiger Anzahl drucken. Möglicherweise werden sie den vorerst auch 1:1 umtauschen. Der Restwert regelt sich von selber.

    Diesen Verdacht hatte ich schon lange, aber ich hatte befürchtet, dass sie echte Euro-Scheine drucken – keine Blüten.

    Ich mache mir auch Sorgen, dass die Euro-Zone zusammenkracht. Alle Staaten erleiden den Staatsbankrott und führen den RESET durch, wobei die Guthaben und Forderungen in einem schlechten Verhältnis in eine neue Währung umgetauscht werden. So können die Staaten ihre Schulden abschütteln, wobei die Versicherungssparer ihre Ansprüche verlieren. Sie können den Vertrag als Klopapier benutzen.

    Anmerkung: es wird nicht so arg, aber in der Richtung wird es so kommen.

    Anmerkung 2: ich bin auch ein ÖSI

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  2. Genau! Viel besser als‘ ’n Banküberfall is‘ die Gründung einer Bank (Herr Brecht, sinngemäß, und mir ist nicht hinreichend klar, ob mein zunehmendes Interesse an Herrn Brecht ein Zeichen verspäteter Pubertät oder verfrühter Senilität ist, aber das natürlich wieder nur am Rande und nebenbei und als Auflockerung für die bloggende Bevölketung)…

    Mir fallen da noch paar Motive für Geldscheine ein… Zum Beispiel: Alpengipfel im frühlingsfrohem Sonnenschein (oder so ähnlich), und drunten im Tale sieht man Leute Unmengen von Gold waschen… und beim Erwerb von mehr als einem Kilogramm Geldscheinen in „Ösis Schein-Bar“ (so der Name der Bank) erhält man eine Familienpackung Goldwaschpulver… und so…

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  3. … was aber nun schließlich hat „Bevölketung“ zu bedeuten, im Unbewusstem… fragen Sie Herrn Dr. Freudlos, täglich von 07.44 Uhr bis 10.23 Uhr und jeweils fünf Minuten nach den Mahlzeiten…

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  4. Optimal. Der Herr Ösi in Kombi mit dem hortenden Hamsterchen … gelungener geht’s wohl kaum noch. Ideal auch die freie Rückseite, dann müssen die Leut‘ nimmer ständig die Vorderseite händisch bekritzeln mit ihren ganz persönlichen Nummerierungen der Scheinchen und diversen anderen Geheimcodes. Mein Opa zum Beispiel war dahingehend sehr rührig. Aber eh andere Großeltern auch, dies nur am Rande. Fälschungssicher wär‘ das ebenfalls, denn solch ein händisch beschmiertes Unikat ist schwieriger nachzumachen als Millionen Gleiche. Kein einziger Schein bliebe weiß … so käme vielleicht endlich auch das Weißwaschen des Geldes aus der Mode …

    Die Umtauschaktion allerdings is a typischer Bauernfänger, tät‘ ma bei uns sagen. (Ohne da irgendeiner Berufsgruppe zu nahe treten zu wollen – heutzutage muss man ja höllisch aufpassen. Erst neulich haben sie unseren beliebten Zigeuneraufstrich in „Brotaufstrich nach Liptauerart scharf“ umbenannt. Passt knapp noch aufs Behälterchen; war sicher ne irre Tüftelei auf dem Reißbrett.)

    Aber ich schwiff ab, verzeih. Zusammengefasst:
    Weiter so!

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  5. Na ja, ich denke, egal wie’s ausgeht, wir werden sowieso die Depperten sein, weil gegen die Politik kommst du nicht an.

    Wahrscheinlich werden sie es zuerst mit einer totalen Geldentwertung versuchen, dann mit Enteignung. Wenn das nicht hilft, vielleicht mit Krieg. Oder alles nacheinander.

    Unsere Politik hat halt immer eine Antwort gegen den Menschen parat …

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  6. „Ösis Schein Bar“ gefällt mir.

    Stelle mir gerade eine Art Literaturkneipe vor, wo die Herren Brecht, Mann, Koske, Polgar und andere Berühmtheiten missmutig an einem runden Tisch zusammen sitzen und ihre Texte in übergroße Schreibhefte notieren, ziemlich wortlos und peinlich darauf bedacht, dass ihnen der Nachbar nicht über die Schulter schaut und womöglich Teile ihrer Inspiration abschreibt.

    Herr Ösi, der stolze Besitzer des Etablissements, serviert den Herrschaften in akkurater Kellnerkluft samt Fliege den obligaten Kaffee und das unvermeidliche Glaserl Wasser.

    Draußen Journalisten und Reporter, die auf den nächsten Bestseller warten.

    Da regnet es plötzlich Geldscheine von der Decke. Die Herren Schriftsteller indes lassen sich davon nicht beeindrucken und vollenden gelassen ihre Werke …

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  7. Zugegeben: Zum Thema Fälschungssicherheit habe ich mir bis jetzt keine Gedanken gemacht. Aber die Hürde liegt dank individueller Kritzeleien, wie du treffend erkannt hast, schon sehr hoch.

    Die Umtauschaktion, das muss ich eingestehen, ist ein bisschen dingens, also möglicherweise Bauernfängerei. Andererseits war das beim Umstieg auf den EURO auch nicht anders. Und keiner hatte eine Wahl sich zu verweigern.

    Vielleicht sollte ich den ÖSI ja als optionale Zweitwährung einführen, bis sich der EURO von selbst erledigt hat.

    Jetzt brauche ich noch eine Farbe für die neue ÖSI-Schein-Bank. Grün wäre wohl die richtige des Vertrauens …

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  8. Ober: Der Herr Altenberg, ja, der ist immer da drüben gesessen, zusammen mit dem Herrn Alban Berg. Der Altenberg und der Alban Berg, hab ich immer gesagt. Der eine hat mir seine Bestellungen notiert, der andere hat sie mir vorgesungen. Meiner Seel!, wor des a Zeit …

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  9. Wenn du eine Währung herausgibst muss eine Deckung vorhanden sein.
    Das waren früher Edelmetalle, vorzusweise Gold. Bis zum ersten Weltkrieg konnte man deutsche Reichsmark jederzeit in Gold umtauschen. (Es gab auch die legendären goldenen 20 Mark Münzen.

    Heute ist die wirtschaftliche Potenz eines Staates ( oder etwa der Staaten der Euro Zone) Grundlage für das Vertrauen in eine Währung.

    Für einen einzelnen Menschen ist die Herausgabe einer eigenen Währung in der Regel wenig aussichtsreich. Ich rate zu einem Training. Versuche es doch erst einmal mit der Ausgabe von Wechseln – eine leider aus der Mode gekommene Möglichkeit, eigenes Geld zu kreieren.

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  10. Ich hab’s befürchtet, dass das Herausgeben einer eigenen Währung nicht so einfach ist. Die Mafia, also Staat, EU, Banken und EZB sind wohl dagegen.

    Die Sache mit den Wechseln ist, nach kurzem überfliegen, ziemlich technisch und ich werde mich ihr mal ein einer ruhigen Stunde nähern …

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  11. Wechsel sind im Grunde einfach, noch in den 80ern beherrschte fast jeder Schreiner diese Zahlungsweise. Der Schreiner bezahlte mit einem Wechsel der beispielsweise in drei Monaten fällig war.
    Der Holzhändler konnte den Wechsel 3 Monate aufbewahren oder ihn gleich an eine Bank verkaufen. Die nahm Zinse dafür (Diskont) und verdiente so an diesem Vorgang.
    Spannend wurde es, wenn der Schreiner nach drei Monaten nicht zahlen konnte. Dann wandte sich die Bank an den Händler.
    Es wurde aber fast immer bezahlt, denn die gesetzliche Regelung war rigide. Ansprüche aus Wechseln konnten sofort ohne weitere Fristen und Widerspruchsmöglichkeiten vollstreckt werden.

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  12. In feite – de takken van de vogels hoppen over hoppen!

    Und in der Tat: das klingt doch gleich viel besser, viel melodischer, runder, zarter, maas- und edamer, gehaltvoller, da ist Musike drinnen, da trieft der Gouda, das rührt nicht nur den Holländer zu Tränen, in dessen Sprache ich deinen letzten Kommentar hinüber übersetzt habe, das lässt auch einen jeden halbwegs zivilisierten Nordmittelsüdeuropäer vor Ehrfurcht erstarren, ob der Schönheit dieser Sprache und wir sollten uns in der Tat überlegen, ob wir unsere Postings künftig nicht in Niederländisch veröffentlichen, als Hommage an das SingSangSingSing Melodiöse dieser Sprache …

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  13. Schön und gut: wenn ich jetzt die geplanten ÖSI-Scheine durch Wechsel ersetze, dann dann dann … dann bringe ich die Wechsel auf die Bank, bekomme Euros, aber was biete ich den Anderen als Gegenleistung? ÖSI-Scheine? Oder gar nichts?

    Hier scheint ein kleines Problem zu entstehen …

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  14. Wenn Sie die Wechsel annimmt vertraut die Bank darauf, das du sie zum vereinbarten Termin wieder einlöst – in € natürlich.

    Ich habe erlebt, da ein Kunde (Schreinermeister) der Gewohnheitsmässig mit Wechseln bezahlte das
    Vertrauen der Banke verlor. Vorher hatten wir die Wechsel
    bei der Bank eingelöst (gegen eine Gebühr = Diskont, die dem Kunden weiterberechnet wird). Vorteil:Wir hatten unser Geld schnell, der Kunde eine längere Frist – drei Monate – für die Zahlung.

    Plötzlich wollte die Bank nicht mehr und wir hatten den „schwarzen Peter“. Es gelang uns aber, den Wechsel an einen unserer Lieferanten weiter zu reichen – auch zur Zahlung einer Rechnung. Wir waren sehr froh, als der Wechsel von unserem Kunden dann 3 Monate später auch eingelöst wurde. Wir machten danach aber keine Geschäfte mit diesem Kunden mehr der zwei Jahre später insolvent wurde.

    Zurück zu deinem Wechsel: Du könntest mit dem Geld das du für
    die Wechsel erhälst Spekulationsgewinne machen und damit deiner
    Ösi Währung eine materielle Basis verschaffen 🙂

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  15. … ich möchte auf den ostpreußischen „Tilsiter“ verweisen (und ich möchte nicht nur, ich tue es hiermit)…

    (… nein, ich bin kein Revanchist, ich will nur den herrlichen Kaiser wiederhaben…)

    Grüße auf die Alm aus den Niederungen des Lebens

    Herr Koske

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  16. Ich hätte ihn ja auch gern haben gemocht, meinen Herren Kaiser, den alten Kaiser Franz Joseph, den Letzten im Hier und im Jetzt, aber, wie’s nun so ist, ist er leider im Alter ein bisserl deppert geworden und wer weiß, was geworden wäre, wenn er gesagt hätte: ich zieh‘ mich zurück, lass die Jüngeren ran ans Regieren und schieß derweil noch ein paar Hundert Hirschen, die mir im Jenseits wieder begegnen werden und ich hoffe, sie werden mir nicht böse sein.

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  17. Mich täte die Zusammenstellung interessieren, ob die nach logischen Ges(ch)ichtspunkten erfolgt: „Also hier in diesem Zimmer haben wir Kaiser und Imperatoren, hier drinnen finden Sie handelsübliche Diktatoren, hier im Kaffeezimmer Schriftsteller mit mindestens einem veröffentlichten Bestseller, in dieser klitzekleinen Abstellkammer Astronauten und Raumfahrer und hier, in unserem größten Saal, den wir ständig erweitern, Verbrecher und Massenmörder ….“

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  18. … das Problem sähe ich da eher in den Schnittmengen… der schriftstellernde Kaiser, der in seiner Freizeit ganz ohne Hintergedanken Witwen grillt… und so… – Schwesta!!!

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  19. Hab ich dran gedacht und gehofft, du würdest es nicht merken …

    Man muss die Schriftsteller, die Verbrecher usw. duplizieren potenzieren, damit man sie in mehreren Zimmern unterbringen kann.

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  20. Mein Problem ist, dass ich ständig denke, ich müsste als Gegenleistung für meine Wechsel was anbieten … eine Idee, eine Leistung, irgendwas. Aber falsch. Das ist nicht nötig. Die EZB zeigt ja, dass es auch ohne geht … 🙂

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  21. Man könnte es auch so sehen das die EZB spekuliert. Wenn die Wirtschaft wieder in Schwung kommen sollte, könnten die Staaten höhere Steuern einnehmen und die jetzt von der EZB billig aufgekauften „Schrottanleihen“ wieder im Wert steigen.

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  22. Wenn der Kaiser, der ja gleichzeitig auch Schriftsteller und Mörder sein kann, auf einen oder mehreren in ihm beheimateten Typen trifft, könnte es verwirrend und unübersichtlich werden.

    Daraus könnte man schließen: im Jenseits wirst du auf Schritt und Tritt von einem ausgewachsenen Psychiater begleitet …

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  23. Kommt die Wirtschaft oder der Euro nicht mehr in Schwung, dann haben die Herrschaften, die uns verwalten, so oder so auch ausgesorgt. Warum erinnern mich unsere „moderne“ Zeiten ständig ans Mittelalter?

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