The prompter rings prompt and versehentlich on Christmas Day

Weihnachten. Stille. Ruhe. Besinnlichkeit. Alles.

Endlich freie Tage. Entspannen. Ausschlafen.

Mitten in der Nacht. Sie liegen im Bett und träumen friedlich. Ihr Schnarchen lässt das Schlafzimmer leicht vibrieren. Glücklicherweise hören Sie sich nicht. Da schlägt plötzlich der Wecker an. Irgend ein Heini (wahrscheinlich Sie selbst) hat vergessen, ihn über die Feiertage auszuschalten. Noch die himmlischen Orgelklänge aus der Christmesse im Ohr, umringt von blass-goldenen Engelchen, die sichtbar nervös herum flattern, den Organisten umschweben, ihm die Pranken führen, auf dass er mit seinen groben Händen diesen Händel nicht unnötiger verhunzt als nötig, dringt plötzlich ein entsetzliches Gepiepse wie aus dem Nichts in Ihren Gehörgang. Gottchen, der Wecker! Und das zu Weihnachten. Der Versuch, den Lärmer einfach zu ignorieren, scheitert kläglich.
Die vorzügliche Flasche Pouilly Fumé, so dämmert Ihnen jetzt halb benommen, hätten Sie vielleicht doch nicht leer trinken sollen, weil heute ist ja auch noch ein Tag. Aber zu spät. Ihr Schädel brummt wie ein uralter Mercedes-Diesel, der gerade irgendwo am Rand der Wüste Gobi vor sich hin tuckert. Altersschwach und überbesetzt, versteht sich. Die Karosserie knarzt bedrohlich. Ein Kater, wenn im Moment auch unsichtbar, hat sich in Ihrer Liegestatt breit gemacht und setzt alles daran, Sie aus ebendieser hinauszudrängen. Was folgt, ist ein ungleicher Kampf um die Vorherrschaft in Bett und Oberstübchen, die der Kater klar mit 6:0, 6:0 und 6:0 für sich entscheidet …

Herr Ösi hat diesen  entsetzlichen Moment musikalisch für Sie aufbereitet und festgehalten. Frech mischt sich der monotone Wecker in das Georgel, hin und wieder vermutet man, Christbaumglocken zu hören – könnte aber alles mögliche sein – der Kater, jetzt penetrant im Vordergrund, tobt ganz unverhohlen und zeigt, wer der wahre Herr ist in diesem Haus  …

Sonate für Orgel und Electro-Nix

  1. Prelude
  2. Prompters prompt
  3. Fight against the Hangover Cat
  4. Give up and Pre-Madness
  5. Madness
    Die Übergänge der einzelnen Sätze finden für den Laien, genauso wie für den Komponisten, nicht erkennbar, because fließend, statt und springen wie wild gewordene Katzentiere planlos im Raum herum.

Unsere Assistentin, Frau Saftschubse, weilte während der Kompositionstätigkeit samt Kettensäge glücklicherweise außer Haus. Nicht auszudenken, was geschehen hätte können …

Als verspätetes Weihnachtsgeschenk bietet Herr Ösi seinen treuen Leserinnen und Lesern die Sonate kostenlos zum Download an. Das gute Stück darf selbstverständlich als morgendlicher Weckruf sowie in einer jeden Stimmungslage abgerufen und aufgeführt werden.
WARNUNG: Ab dem 5. Hören entwickelt sich der Song zu einen Gassenhauer, den Sie so schnell nicht wieder aus den Ohren bekommen werden.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie wie immer Ihr Pflegepersonal … 🙂

12 Gedanken zu “The prompter rings prompt and versehentlich on Christmas Day

  1. Lieber Herr Ösi!
    Ich kann Ihnen sagen, Ihr musikalischer Prompter-Sound ist nicht nur ein grandioser Gassenhauer. Da ich momentan mit einer Grippe im Bett liege, konnte ich ausreichend testen, wie sich die Klänge in einem virengeplagten Zustand auf das Wohlbefinden des Körpers auswirken. Und was soll ich sagen, ich fühle mich schon bedeutend besser. Ihr Prompter-Hit ist ein wahrer Betthauer. Eine musikalische Wundermedizin. Mir scheint, da haben Sie erneut eine Marktlücke entdeckt.
    Ich danke vielmals für das kostenlose Heilmittel aus dem Hause Ösi und werde nun als unterstützende Medizin einen leckeren Lebkuchen essen 🙂
    Herzliche Grüße
    Hatschi … Verzeihung … Mallybeau

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    • Liebe Frau Mallybeau,

      Ihr Film ist einfach grandios. Dank Ihrer wie gewohnt behutsamen Kameraführung erstrahlt meine Sonate in einem völlig neuen Licht, wenn wir Pius Prompter treppab in sein Refugium folgen, die wüste Gobi wie eine Fata Morgana flirrend im sengenden Sonnenschein vor uns. Die Dramatik des Stachel herausziehen aus der Sohle oder wo immer er auch stecken mag, wird durch das eindringliche Gedudel des Weckers in eine Richtung gelenkt, die wir nie und nimmer für möglich gehalten hätten. Pius wirft sich prompt aufs Bett. Unter dem Geratter der saftschubsigen Kettensäge verlieren wir sehr rasch das nur noch in Spurenelementen vorhandene Bewusstsein.
      And the Oscar goes to Mrs Mallybeau. Der Saal hat sich längst zu stehenden Ovationen erhoben.

      Herzliche Grüße und gute Besserung 🙂
      Herr Ösi
      (Bis zur Preisverleihung sind Sie auf jeden Fall wieder fit …)

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      • Vielen Dank für die Besserungswünsche, lieber Herr Ösi.
        Dank des Promptersounds geht es schon wieder bergauf. Und den Oscar teilen wir uns, für die beste Filmmusik und die kränkelnde Kameraführung 🙂
        PS: Ich hoffe, Ihre Frau Saftschubse hat keinen allzu großen Schaden an Ihrem Meisterwerk hinterlassen …

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    • Ich denke, den Oscar müssen wir uns nicht teilen, da er ja für eine jede Kategorie vergeben wird … 🙂
      Frau Saftschubse hat, wie ich gerade bemerke, mein ursprünglich auf 2 Stunden ausgelegtes Werk auf 3 Minuten 38 verkürzt. In Anbetracht des nahenden Jahreswechsels werde ich Gnade vor Recht ergehen lassen …

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      • Wie schön. Dann haben wir auch im kommenden Jahr noch etwas von der eifrigen Dame.
        Und bedenken Sie, wenn Sie bereits für die gekürzten 3:38 Minuten einen Oscar erhalten haben, wie viele müssen Sie dann erst noch kriegen, wenn Sie die restlichen Minuten veröffentlichen!
        Frau Saftschubse sollte wohl schonmal mit dem zimmern einer neuen Vitrine beginnen … 🙂

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  2. Lieber Herr Ösi,
    ich habe nicht nur diese Komposition, sondern auch die anderen Werke bewundert, die Sie in Ihrer SoundCloud konserviert haben.
    Sowas möchte ich auch können!
    Ich habe mir Konservendosen besorgt, sitze unter einer großen Wolke….
    … und wie geht es nun weiter?
    Gruß Heinrich

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    • Lieber Herr Heinrich!
      Wo haben Sie die Konservendosen besorgt? Sind diese gefüllt mit Tomatensoße oder noch leer? Ich hätte ebenfalls Interesse an einem Kompositionskurs unter Anleitung von Herrn Ösi. Gemeinsam unter einer klingenden Wolke sitzend … 🙂
      Herzliche Grüße
      Mallybeau

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    • Lieber Herr Heinrich,

      die ersten, wesentlichen Schritte haben Sie ja, wie ich sehe, bereits getan. Jetzt nur noch die Software downloaden, ein paar Tasten und Hebelchen drücken und schon ist sie fertig und spielt sie, die Musik.
      Für einen erfahrenen Drohnen-Piloten ist das ein Kinderspiel.
      Mein Vorschlag: Sie montieren Lautsprecher an der Drohne und schon kann’s los gehen. Wie so eine Beschallung aus der Luft am besten eingesetzt werden kann, hat uns bereits Herr Coppola dereinst wirkungsvoll im Kino vor Augen geführt …

      Walkürliche Grüße 😉
      Herr Ösi

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    • Lieber Herr Ösi,
      dank Ihrer Hinweise habe ich nun (fast) alles zusammen, um den Luftraum über Europa angemessen zu beschallen. Beim Lautsprecher gibt es noch Probleme. Ich habe einen Bekannten, der Sprecher beim Radio ist. Er spricht für meinen Geschmack immer noch nicht laut genug und ist auch ein paar Kilo zu schwer für die Drohne. Aber wir arbeiten dran!
      Liebe Mallybeau Mauswohn,
      ich kann mir nichts Gemütlicheres vorstellen, als mit Ihnen und dem Herrn Ösi unter einer klingenden Wolke zu sitzen! Wir sollten das asap machen, wenn Sie genesen sind!
      Gruß Heinrich

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      • Lieber Herr Heinrich!
        Prima. Sie bringen Ihre Drohne und Ihren etwas zu dicken Freund mit. Ich steure einen ausrangierten Wecker und Tomatensalat bei. Und Herr Ösi glänzt mit seinem musikalischen Wissen, während wir von Frau Saftschubse mit zersägtem Gulasch versorgt werden.
        PS: Ich musste erstmal googeln, was asap bedeutet, ich kann mit all den Abkürzungen als Kuh nämlich überhaupt nichts anfangen.
        So, jgiinSzm (jetzt gehe ich in den Stall zum melken 🙂 )
        Herzliche Grüße äh HG M.

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