Bardentreffen 2017 in Nürnberg. Auf großen und noch größeren Bühnen präsentieren internationale Bands ihre Musik.
Schön und gut. Es mögen durchaus talentierte und vielversprechende Mädels und Jungs dabei sein. ABER mein absolutes Highlight fand, wie auch schon die Jahre zuvor, auf einer, sagen wir mal, etwas kleineren Bühne abseits des uniformiert einförmig und beliebig austauschbaren Mainstreams statt.
Else Admire, ein fränkisches Eigengewächs, Gitarrist und Sänger, gibt sich die Ehre. Vom Outfit an Jake Blues, einem der Blues Brothers, für mich sogar „dem“ Blues Brother schlechthin erinnernd, überzeugt der Musiker auf der ganzen Linie. Nix von wegen Playback oder unnötigem Firlefanz, nix von wegen unerreichbarer Superstar, nix von wegen langweiligem Mainstream. Purer, ehrlicher wie gleichwohl unverwechselbarer Gitarrensound strömt aus einem leicht unterdimensionierten Lautsprecher, quasi Understatement, dazu diese dezent rauhe Stimme, die aufs perfekteste mit der Darbietung harmoniert. Unterstützt wird Else Admire von einem, wie wir sehen werden, artistischen Schlagzeuger und einer emsigen Marketingfrau, die, im Hintergrund zirkulierend, für den Verkauf von Devotionalien verantwortlich zeichnet. Business ist eben Business ist eben Business ist eben … Business …
Dem Musiker erscheint die Zuschauerschar, sagen wir mal: zu passiv, sie geht nicht, wie sie eigentlich soll, vollends aus sich heraus. Das Nürnberger Publikum ist nicht gerade für das ungehemmte Ausleben musikalischer Emotionen in aller Öffentlichkeit bekannt und muss, weil, wie der Franke generell, die personifizierte Zurückhaltung in Person, MUSS, was die Großschreibung des Wortes MUSS unbedingt erfordert, das Publikum MUSS ab und an vom Künstler zu mehr Enthusiasmus und zu mehr aus sich herausgehen angemahnt werden. Hier ist der Entertainer gefordert und überrascht, wenig überraschend, mit spielend unterhaltsamer Leichtigkeit und, letztendlich, der Ankündigung eines Songs von Peter Alexander.
Dank der Geistesgegenwart meines Smartphones und meiner Vorliebe für dokumentarisch dokumentierte Musikvideos konnte ein Teil dieses außergewöhnlichen Konzertes auf Zelluloid gebannt werden, beziehungsweise auf das, was man heutzutage dafür verwendet.
Applaus und Bühne frei für Else Admire …
„Was für eine Wohltat, einmal nicht Herrn Ösi im Mittelpunkt zu sehen!“
(Silvia Saftschubse)
„Na, na, na, na, na …“
(Herr Ösi)
Erste Eindrücke einer Kuh, die aufgrund zu wenig Schlafes (ist es das wechselhafte Wetter, das die Kühe nicht zur Ruhe kommen lässt?) völlig übermüdet vor dem Computer sitzt, hocherfreut die Neuankündigung eines Beitrages auf dem Ösiblog anklickt und folgendes wahrnimmt:
Sonne? Hat das Wetter schon wieder umgeschlagen? Hier regnet es. Egal. Noch bin ich nicht einmal dazu gekommen, meine morgendliche musikalische Beschallung zu wählen, als sich diese Tatsache anhand eines coolen Hutträgers wie von selbst erledigt.
Wunderbar, diese Flohmarktecken am Rande, wo die Klamotten verkauft (vermutlich verschenkt) werden, die noch von einem Dachbodenfund von vor 30 Jahren stammen könnten. So unkonventionell auch die Atmosphäre. Ich stimme Herrn Ösi durch ein müdes Kopfnicken ebenfalls zu, dass die abseits des Mainstream ablaufenden Streams immer noch die besten sind.
Wenngleich ich nach einer Weile etwas irritiert zusammenzucke als ich die seltsam räkelnden Damen erblicke, denen man scheinbar die Kleidung weggenommen hat, die nun im Hintergrund verkauft wird. Ein Anblick der mir am hellen Morgen Grauen verursacht, wird jedoch eindeutig wieder wett gemacht, als ich den liebenswerten Hund erblicke, der sein klares Statement zu dieser Angelegenheit abgibt und sich von dannen schleifen lässt.
Während ich mir, genau wie das interessierte bedächtige Nürnberger Publikum den unterschätzten Rockstar etwas näher zu Gemüte führe, kommt mir beim Ausruf „I can`t hear you“ spontan der Gedanke an den amerikanischen Präsidenten. Und diese Schmolllippen … eine gewissen Ähnlichkeit muss ich ihm leider attestieren (und bitte in gleichem Zuge selbstredend um Entschuldigung für solch einen Vergleich), zumal das Niveau mit dem Peter-Alexander-Ausruf dann noch etwas mehr an Tiefgründigkeit abnimmt … aber wir wollen nicht kleinlich sein.
Denn die Bandbreite dieses Allroundgenies ist durchaus bemerkenswert. Beherrscht er nicht nur alle Tricks auf seiner Gitarre, so hat er auch einen magisch überwältigenden Assistenten und Trommelspieler an seiner Seite, der mit allen Wasser gewaschen ist. Hut ab!
Fazit: Es könnte sich durchaus um ein Wahlkampfvideo handeln. Habe ich mir gestern doch mehr zufällig sämtliche Wahlwerbespots der einzelnen Parteien angesehen und festgestellt, dass dort ebenfalls solch ein Chaos herrscht und man nicht wirklich weiß, ob jemand Kleidung an den Mann bringen, Musik machen oder ein Kunststück vorführen will.
Mit einem kleinen Unterschied: Dieses wunderbare Stück Zeitgeschichte von Herrn Ösi hat Charme und strahlt, wie bereits von ihm so treffend beschrieben, eine wunderbare Ehrlichkeit aus. Würden wir uns das nicht alle gerne von unseren Politikern wünschen? Ich habe beschlossen, dass ich dieses Jahr mein Kreuzchen beim Else Admire machen werde. Und es würde mich nicht wundern, wenn er demnächst im Bundestag die Gesetzentwürfe mit musikalischer Untermalung in die Runde brüllt 🙂
Lieber Herr Ösi!
Ich hoffe, Sie erhalten für Ihr wunderbares Werbevideo von der herrlich spontan agierenden Band künftig kostenlosen Eintritt zu allen Auftritten und dürfen weiterhin in der ersten Reihe sitzen und die Livemitschnitte übernehmen.
Ich für meinen Teil bin in jedem Falle schon gespannt wie das Wahlprogramm dieser Aspiranten aussehen wird … schlimmer als bisher kann es wohl nicht werden … aber musikalischer 🙂
Herzliche Grüße und ein wunderschönes Wochenende von der verregneten Alm wünscht Mallybeau 🙂
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PS.: Die Website des Künstlers mit dem aufgeräumten Archiv, Frau Saftschubses herrlich einleitender Stimme und das reich gefüllte Gästebuch bestechen durch ihr bravouröses Design und hätten hierfür mindestens einen extra Oscar verdient. 🙂
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Liebe Frau Mallybeau,
das Video habe ich schon im Juli gedreht, vielleicht deshalb die Sonne. Ein Glück, denn mit ohne Glück hätte es auch regnen können. Dann wäre ich nicht da gewesen und das Video hätte es auch nicht gegeben … was womöglich ein Glück gewesen wäre. Wer weiß?
Die spärlich bekleideten Damen habe ich ungefragt in die Szenerie eingefügt, da ich dachte, sie würden gut zum Songtext und noch besser zum Wetter passen.
Das liebenswerte Hunderl, ebenfalls eine reine Glücksache, in der mein Smartphone mir in weiser Voraussicht die Hand geführt hat als wisse es, was gleich kommen wird. Aber natürlich, alles eine Frage der richtigen Einstellung. „Smartphone übernimmt Denken & Kommando“ und „In die Zukunft schauen“, habe ich bei den parametrierbaren Parametern eingestellt. Ab da läuft es von selbst.
Beim Peter-Alexander-Ausspruch habe ich in der Tat überlegt, ob ich den drinnen lasse oder raus nehme, aber, bei „Smartphone übernimmt Denken & Kommando“ ist der eigene Spielraum praktisch nicht mehr vorhanden, da sind Sie der Technik ausgeliefert und zwar gnadenlos.
An eine Wahlkampfveranstaltung habe ich damals nicht gedacht, war ja, wie gesagt, im Juli, aber jetzt, wo Sie’s sagen, denke auch ich, die Leute würden ihre Wahlversprechen lieber gesungen als gebrüllt hören und könnten überdies im Nachhinein, durch neuerliches Abspielen der Songs, verifizieren, ob dieses und jenes Versprechen eingehalten wird oder wurde. Wenn man nicht ständig an der Demokratieverbesserung arbeitet, und außer Ihnen und mir arbeitet scheinbar nicht wirklich jemand daran, dann wird das nix.
Es ist spät und ich denke, ich sollte zu Bett. Meine grauen Zellen, haben sich bereits vor einer Stunde von mir verabschiedet. Ich wünsche Ihnen einen guten Schlaf … 🙂
Herr Ösi
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Lieber herr Ösi!
Ich finde es wunderbar, dass Sie für uns diese Szenerie festgehalten haben, die uns, in dieser unscheinbaren Ecke dargeboten, sonst mit Sicherheit entgangen wäre.
Und Dank Ihrer Wünsche habe ich heute auch sehr gut geschlafen. Ich hoffe, Sie hatten ebenfalls angenehme Träume und wünsche einen schönen Dienstag 🙂
Au revoir
Mallybeau
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Nach dieser Reinigung der Gehörgänge von den seichten Klängen alltäglicher Beschallung sensibilisiert selbst der fernste Flügelschlag einer Stubenfliege die gespitzten Ohren. Vielen Dank.
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In der Tat können wir den Termin beim Ohrenarzt zwecks Durchblasen der Hörschnecke samt Nebenaggregaten nun getrost stornieren und hören nach diesem vollendeten „Vollwaschgang“ der Lauschlappen deutlich die frechen Stubenfliegen im geschlossenen Nebenzimmer trapsen … 🙂
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Lieber Herr Ösi,
wie Mallybeau Mauswohn schon sagte, bekommen Sie bestimmt Freikarten.
Ich vermute sogar, dass Sie sofort zum Vorsitzenden des Else Admire Fan-Clubs ernannt werden und somit zum Tournee-Team gehören, wenn es dann auf Welttournee geht!
Else Admire ist tatsächlich abseits des Mainstreams. Ich würde sogar sagen: „JENSEITS“ des Mainstreams, also noch ein Stückchen weiter hinter meinem Horizont.
Aber hat mir prima Gefallen! Zum nächsten Konzert komme ich bestimmt auch angeradelt.
Gruß Heinrich
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Lieber Herr Heinrich!
Gut dass Sie erwähnen, dass Sie beim nächsten Konzert ebenfalls anwesend sein werden. Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu viele Zuschauer werden, sonst ist es ja bald nicht mehr jenseits des Mainstreams sondern Else Admire wird DER Mainstream schlechthin. Und das wollen wir doch nicht, oder? 🙂
Herzliche Grüße
Mallybeau
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Liebe Mallybeau Mauswohn,
meine Anwesenheit ist dermaßen unauffällig, ich werde regelrecht und praktisch gar nicht bemerkt! Und überhaupt.
Gruß Heinrich
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Ah verstehe. Sie schweben vermutlich mit einem Kopter über der Veranstaltung und betrachten das Ganze aus der Vogelperspektive. 🙂
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Liebe Mallybeau Mauswohn,
ich bin inzwischen schon ein Stück weiter. Zum Schweben benötige ich keinen Kopter mehr! Mein Geist kann überall schweben. Zum Leidwesen derer, die meine geistigen Ergüsse nicht ertragen.
Aber wir arbeiten dran. Der neuste Dreamcatcher bekommt per Firmware-Update ein Feature integriert, dass neben dem Einfangen von Träumen unerwünschte Geiste(r) ausfiltert.
Gruß Heinrich
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Lieber Herr Heinrich,
noch habe ich von Else Admire keine Nachricht. Doch bei einer Welttournee wäre ich sofort dabei und würde das Internet mit den allerneuesten News von der Band versorgen. Selbst beim Auf- und Abbau der Instrumente und bei der Bühnengestaltung könnte ich mich als nützlich erweisen … 🙂
Gruß
Herr Ösi
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Ja holla, im ersten Moment dünkte mich, der gute Onkel Trumpelmann aus Amerika hätte sich verkleidet und gäbe jetzt seine weltbewegenden Deklarationen mit Gitarrenbegleitung zum Besten, aber … ,naja, auch nicht schlecht, was man dann in Wahrheit auf die Ohren bekam im Rahmen der populären Location.
Der King of Trash, der traut sich was und das ist gut so. Seine Offizielle Netzseite ist wahrlich Gold wert. Ich habe sie bis zum Ende durchgescrollt und … er scheint ja schon länger dabei zu sein.
😀
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Ja, er ist einfach gut, ein Entertainer, ein Provokateur, einer, mit einer eigenständigen Musik, die frisch und unvergleichlich klingt … und einer, der oberflächlich betrachtet, im Aussehen sogar dem amerikanischen Präsidenten ähnelt …
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bleibt zu hoffen
das die alteingesessene
nürnberger bratwurst etwas entschädigt hat
auch wenn sie nich aus thüringen kömmt 🙂
die neuen schmartfones sind recht nützlich
wenn man sie mit gesundem menschenverstand einsetzt
google weiß alles
ja klar
google wo is bella ?
da kam denn mal nur error
bella aber nich
möglich das es daran lag das bella zwar gechippt aber nicht vernetzt is 😀
übrigens hab ich grad festgestellt das ich ein dinosautier bin
ööhm nöö halt ich mein dinosaurier 😀 😀
ich hab schallplatten erlebt und ihren untergang
sowie die neugeburt
und ich hab videokasetten überlebt
ich werde noch ne weile an der verblödung der welt teilnehmen
spracheingabe is sicher sehr hilfreich für blinde
so da ich noch sehend bin und google mir nich hilft such ich die bella mal selbst
gruß ronny
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Hallo Ronny
herzlich willkommen
die Thüringer ist die größere
äh … also Wurst
während die Nürnberger
die älteste ist auf der Welt
ja sogar die älteste Wurst
im ganzen Universum
sagt zumindest der Nürnberger
und hofft
dass keiner zu genau googelt
sonst müsste er
eventuell
im Wikipedia eine kleine Korrektur vornehmen
1313
was für ein schönes Datum
die erste Bratwurstbude in Nürnberg
hieß damals noch Bratwurstküche
und der Fleischbeschauer
eine Respektsperson in Person
begutachtete ein jedes Würstchen
höchstpersönlich
damals jedenfalls
während sich heutzutage
die Nürnberger und die Thüringer
sich um alles mögliche
die Wurst betreffend streiten
haben die Einwohner von Kumhausen
eine Wurst von 5888 Meter vorgelegt
einfach so
das ist jetzt
wo die Bella verschwunden ist
allerdings nebensächlich
meine Vermutung ist
da bin ich ziemlich sicher
dass wenn die Bella nicht in der Bratwurstbude is(s)t
dann ist sie wahrscheinlich
nach Kumhausen gelaufen
und hat von den 5888 Metern
ordentlich was abgebissen
und den Kumhausenern
nach dem Eintrag
nun einen AUSTRAG aus dem Buch der Rekorde beschert … 🙂
Gruß
Herr Ösi
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nunja zum glück hab ich das zu spät
gelesen
sonst bräucht die lange wurst
nich verwesen
hätte reichlich abgebissen
wär am ende hingerissen
oder wohl eher nieder
bei soviel wurst da zwickts am mieder
😀
niemand braucht nix zu verändern
wurst bleibt komplett an allen rändern
ich bleibe hier kau kleine würste
reib meinen bauch danach mit bürste
warum ?
keine ahnung ich mag das halt 😀 🙂
willst du nun wissen wohin ich entfleucht
?
ich war im dickicht hab wild verscheucht
🙂
ich werde nun zum ende kommen
die andern schauen schon beklommen
weil se hier oochnoch schreiben wollen
was sie ja auch ganz friedlich sollen
gruß bella 🙂
bin denn mal auf hunderunde 🙂
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Ich fress einen Besen
weil auch zu spät gelesen
schon ist es passiert
zu langsam kommentiert
so ist halt die Bella
kein Hunderl … welches ist schneller 🙂
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Wow that was odd. I just wrote an incredibly long comment but after I clicked submit my comment didn’t appear.
Grrrr… well I’m not writing all that over again.
Anyhow, just wanted to say superb blog!
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Thank you so much…
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