Der nicht existierende Beitrag

Eigentlich war hier angedacht, einen Beitrag zu bringen, der nicht existiert, ein Null-Posting sozusagen. Ein Null-Posting ist ein Betrag ohne Bild, ohne Video, ohne Musik, ohne geschriebene oder gesprochene Worte, ein Dingens, welches ohne Firlefanz auskommt, also, quasi ein Nichts. Die Frage ist, kann so ein Beitrag, so ein Null-Posting, so ein Nichts überhaupt existieren? Und falls ja, wie würde er ausschauen? Könnte man ihn wahrnehmen, obwohl er nicht existiert? Müsste die aufgerufene Seite nicht leer bleiben? Weiß? Schwarz? Blau? Unsichtbar? Nicht vorhanden? Freilich könnte man einwerfen, allein die ersten Worte Eigentlich war hier angedacht, einen Beitrag zu bringen, der nicht existiert, ein Null-Posting sozusagen, beweisen seine Existenz. Aber ist dem so? Existiert er wirklich? Oder könnte es sein, dass es ihn nur in deiner Vorstellung gibt? Genauso wie zum Beispiel Herr Ösi, der, wie manche wissen, einen oder zwei Beiträge pro Monat in die weite Welt des Internets hinaus posaunt. Existiert dieser Herr Ösi mitsamt seinen Beiträgen tatsächlich oder existiert er nicht? Was wissen wir schon? Und was, wenn du einem Trugbild aufgesessen bist, welches bloß in deinem Geist entsteht? Was, wenn du meinst, Beiträge gelesen zu haben, die niemals verfasst worden sind? Oder, schlimmer noch, nicht existierende Ösi-Beiträge kommentiert zu haben? Müsste dann nicht deine Welt in allen Grundfesten erschüttert sein? Was, wenn eine übermächtige Künstliche Intelligenz den Herrn Ösi bloß erschaffen hat wie ein Zauberer, der ein Kaninchen aus einem Zylinder abracadabrat? Es versteht kein Mensch und keiner fragt danach, warum immer Kaninchen aus Hüten gezaubert werden. Als gäbe es keine Eichhörnchen, Regenwürmer, Riesenkraken und so weiter. Das ist Illusion. Wir werden von klein auf darauf konditioniert: Zauberer, Zylinder, Kaninchen. Punkt! Herr Ösi. G’schmarri. Unsinn. Punkt! Dinge kritisch zu hinterfragen ist nicht unser Ding. Dazu müssten wir hinter den Vorhang schauen. Weil hinter dem Vorhang noch ein weiterer Vorhang ist und danach noch einer und noch einer und noch einer, belassen wir es, auf den ersten zu schauen und zu sagen: Aha, ein Vorhang. Die übermächtige Künstliche Intelligenz habe ich deshalb angeführt, weil eben modern, in aller Munde und als übermächtig und zukunftsweisend tituliert. In Wahrheit ist sie ein Kaninchen, welches nicht existiert… denke ich… wie dieser Beitrag, den du gerade liest, nicht existiert…

36 Gedanken zu “Der nicht existierende Beitrag

  1. Ach, mein lieber Ösi, im Moment haben wir es schon mit so vielen Nullen zu tun, die ich mir morgen alle auf einem oder gar zwei Wahlzetteln ansehen muss und darf oder will oder kann.
    Da kannst du mich heute nicht auch noch mit einem Null-Beitrag erschrecken wollen – nehme ich einfach nicht zur Kenntnis!
    Trotzdem liebe Grüße – aber die werden ja gar nicht zu dir gelangen, weil der Artikel ja nicht existiert.

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  2. Also dafür, dass dieser Beitrag nicht existiert, sind schon recht viele Kommentare darunter. 😉
    Meinen, den besonders geistreichen, habe ich direkt unter den nicht existierenden Beitrag und nicht dem obigen geschrieben. Auch wenn hier nichts steht, war das wesentlich anregender und zum Nachdenken stimulierender, als die aktuell laufenden Hochrechnungen zur Wahl. Mit denen beschäftigt ich mich erst wieder wenn das Ergebnis feststeht.

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    • Mich wundert es auch, woher die vielen Kommentare kommen…
      Ich habe keine Ahnung, ob die Computer noch hoch rechnen oder ob sie damit schon fertig sind. Im Fernsehen sind ja bereits vor zwei Tagen die exakten Wahlergebnisse (probehalber) durchgegeben worden. Ich denke nicht, dass diese sich noch ändern lassen…

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  3. Falls es Dich beruhigt – mich gab es zum wiederholtem Male nicht; alle im Haus haben eine Wahlberechtigung erhalten, ich nicht… Mielke lebt

    (… ich konnte zwar trotzdem wählen, habe aber aus Protest die „Partei für Gesundheitsforschung“ gewählt… hähä… äh – war ’n Witz…)

    Aber was ich faszinierend finde – wenn man Dein Blog in die Lesezeichenliste zieht (ich benutze Opera, das hat so was Klassisches, nicht wahr, falls das jemanden interessiert, hüstel), dann erscheint da ein fettes rotes „Ö“… Vortrefflich, das!

    (… ja ja, Thema verfehlt… das Alter ist nicht einfach, aber es geht vorbei… wir bitten um angemessenes Unverständnis…)

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    • Auch ich habe keine Wahlberechtigung erhalten. Das macht nichts. Ich bin es gewohnt. So behalte ich meine Stimme für mich. Wäre ja noch schöner, gäbe ich sie her…

      Nun, meine Beiträge sind nicht immer dingens. Heißt: ab und an ist einiges an Unsinn dabei. Da trifft es sich vorzüglich, wenn ein fettes rotes Ö diverse Unzulänglichkeiten kaschiert… 😉

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  4. Sehr filosofisch, der Herr Ösi. Ich mag das, und für den Fall, dass dieser Beitrag gar nicht existiert, kommentiere ich gleich umso lieber. Manchmal neigt man ja dazu, seinen Senf dazuzugeben, obwohl es wirklich nicht mehr als Senf ist. Nun, diesmal muss ich mich wenigstens hinterher nicht schämen, denn selbst wenn der Beitrag nach Wochen noch hier stünde, könnte ich mich rausreden, mir alles nur eingebildet zu haben – auch meinen schwachsinnigen Kommentar. Und weil ich heute unbedingt irgendwo meinen Montagsgrant loswerden wollte, könnte es genausogut hier sein. Leider funktioniert das aber nimmer, denn hier bekomme ich schon wieder gute Laune. Ich sollte mir das dringend merken, es erspart eine vielleicht längst fällige Therapie, doch so tief wollte ich in mir eh nicht rumschürfen, keine Angst.

    Den Kommis oben entnehme ich, du warst gestern gar nicht wählen? Das heißt, du bist also schuld? Ich hätte gern bei euch gewählt, durfte aber nur bei uns in meiner Heimatstadt. Hätte ich es bloß bleiben lassen, bei geringer Wahlbeteiligung wirkt sich jedes Stimmchen gleich doppelt fatal aus, und schon wieder reagiere ich zu Recht verschnupft auf die hirnrissigen Wählerstromanalysen, von denen mir kein Mensch mit Sicherheit sagen kann, wie sie zustandekommen, wenn Wahlen doch anonym sind und Befragungen nur taugen, um mittels teurer Statistiken die Bevölkerung zu manipulieren, als hülfe das hinterher noch über das jeweilige Wahldebakel hinweg …

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    • Na, hoffentlich ist er von Mautner Markhof, der Senf. Der Estragon und der Kremser Senf, die habe ich früher, also, vor Jahrzehnten, direkt aus der Tube getrunken. Heute bin ich kultivierter… zumindest was das Senf-Trinken aus Tuben betrifft. Obwohl… wenn’s der guten Laue gut tut, ist es erlaubt und erspart das zu tiefe Rumschürfen in einem selbst, was meist eh nichts bringt, weil schnell wieder vergessen, sobald neue Probleme am Horizont erscheinen. Der Englische Senf war immer so scharf, dass er mir die Fußnägel aufgerollt hat und mir die Therapie beim Psychodingens glatt ersparte. Und jetzt frage ich mich echt, warum viele Wehwehchen mit Medikamenten behandelt werden, anstatt sie mit Senf niederzuringen? Der wäre doch um einiges gesünder…
      Woran, bitteschön, soll ich schuld sein? Selbst wenn ich wählen hätte dürfen dürfen, hätte man mir bestimmt nicht mehr als eine Stimme zugestanden. Die hätte soviel bewirkt, wie ein Beitrag bewirkt, den es gar nicht gibt. Aber egal, wer hier manipuliert hat oder nicht, da müssen wir wohl oder übel durch…
      Ein großer Schluck aus einer Tube Senf könnte uns dabei helfen… 😉

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      • Ich werde mich hüten, auf deiner Seite Werbung für eine Senfmarke zu machen, es sei denn, wir teilen uns dann deine Einkünfte. Bis dahin hülle ich mich bezüglich Preferenzen in diskretes Schweigen. Und was deine Schuld betrifft: Du kannst nicht wollen, dass ich dir vorrechne, was passieren täten tatat, wenn jeder so dächte und gar keiner mehr wählte. Zudem isses ganz schlechtes Karma, seinem Ego sowenig Bedeutung zu verleihen, als sei das eigene Stimmchen wurscht. Wenn du aber wirklich nicht dürfen dürftest, bist du natürlich entschuldigt. Dann sollten wir aber dringend eine Alternative erarbeiten, nicht alles lässt sich mit Senf schönschlürfen … 😉

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    • @ Jessie

      Huch! Ich mache ja kostenlos Werbung für Senf. Das sollte ich schleunigst ändern…
      Als echter Ternitzer, der nebenan, in Neunkirchen, geboren wurde, habe ich freilich in Deutschen Landen kein Wahlrecht. Aber meine Staatsbürgerschaft gebe ich nicht auf. Ein echter Ösi bleibt immer ein echter Ösi, egal, was passiert. Außerdem müsste ich ja meinen Blog, sowie meinen Namen umbenennen…
      Nein! Nie und nimmer!

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  5. Antwort auf: Herr Ösi 26. SEPTEMBER 2021 UM 22:57

    … Du schadest doch niemandem mit Deinen Beiträgen; die können doch ruhig dingens sein… „richtige“ Schriftsteller sind auch des Öfteren voll dingens… und so… nich’…

    Das Wort zum Tage präsentierte Ihnen heute

    Herr K.

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  6. Antwort auf: Jessie 27. SEPTEMBER 2021 UM 9:48

    Das ist der Heimvorteil, Du bist ja auch Ösi… – Okay, das ist nicht politisch korrekt: Ösine</strong<…

    .. äh.. – ja… sorry…

    Wünsche Gesundheit, Verehrteste!

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    • Herr Ösi, kannst Du bitte bei „strong“ den schließenden Tag richtig schließen und dann diesen Kommentar hier löschen? Thx! – Was sollen denn bloß die Leute denken… Bald kommt die Gemeindeschwester mit einem sedierendem Trunk fürwahr!

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    • Na, das muss ich erst überlegen, ob ich bei „strong“ schließe und den obigen Kommentar lösche.

      Sorry! Es läutet! Ich schau mal nach.

      Das wird wohl nicht schon die Gemeindeschwester sein… 😉 Chchch

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    • Ich bin zwar Ösine, aber so ein fettes rotes Ö hätte ich mir selber nie verpasst, ich erschrecke ja schon regelmäßig beim Anblick des landsmännischen Lesezeichens in der Seitenleiste. Gesundheit wünsche ich natürlich retour, mit rundum wohlwollenden Grüßen. 🙂

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  7. Antwort auf: Jessie 28. SEPTEMBER 2021 UM 10:49

    … das beruhigt mich… Mann weiß ja gar nicht mehr, was man zu Frauen überhaupt noch sagen darf…

    (… nach kurzer Beratung mit meiner inneren Gruppe bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das zuletzt Gesagte nicht nur witzig gemeint habe…)

    (… dieses „Ö“ erinnert an ein Firmenzeichen… Herr Ösi wird womöglich noch erstaunlich reüssieren, ha…)

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  8. Lieber Herr Ösi,
    es ist tragisch, aber irgendwie passt es ja zu dem Thema. Mein Kommentar vom September 2021 ist im NICHTS verschwunden. Wie ich mich kenne, habe ich sowieso nur Blödsinn geschrieben.
    Aber dies Vorfälle häufen sich. Immer wieder berichten Mitbürger, dass Ihre Kommentare bei Youtube, WordPress und anderen staalichen Institutionen im Nichts verschwinden.
    Von wegen Meinungsfreiheit! Was nützt mir eine freie Meinung, die ich niemandem aufdrücken kann. 😉
    Gruß Heinrich

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    • Lieber Herr Heinrich,
      es war, als hätte ich ihn kurz aufblitzen sehen, Ihren Kommentar vom September 2021, bevor er im NICHTS verschwand und erst im Oktober dieses Jahres wieder auftauchte. Wo war er?
      Die Antwort, wie wir beide wissen, wäre eine vollkommen unvollkommene, würden wir nicht das zeitliche Element in Betracht ziehen, das uns Rückschlüsse auf das NICHTS erst ermöglicht. Bewegen wir uns, zeitlich gesehen, in unregelmäßigen oder regelmäßigen Abständen sowohl vorwärts als auch rückwärts, beeinflusst diese gedachte Bewegungsrichtung naturgemäß unser Dahingehen sagen wir mal physisch auf einer wenig befahrenen Straße beziehungsweise irgendwo draußen in der Natur. Das NICHTS, die Gedanken als auch die Meinungsfreiheit bleiben unweigerlich auf der Strecke als wären wir oder sie in ein diffuses Loch gefallen. Das Auftauchen Ihres Kommentars ermöglicht mir nun, klarere Gedanken zu fassen, um sie mit veränderbaren Parametern in jene Richtung treiben zu lassen, wo sie leicht oberhalb von mir schwebend mit einer gewissen Bestimmtheit den Weg vorgeben, der zu beschreiten ist. Dafür erstmal herzlichen Dank. Ich bleibe dran…
      Gruß
      Herr Ösi

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  9. Das Nichts, ein riesengroßes Projekt. Schon so viele haben sich daran versucht (u.a. die ganzen Religionen und die Physiker mit ihren teils abstrusen, teils versponnenen Ideen von der Erschaffung des IST. Und ja, da ist eine der interessantesten Ideen das „im Anfang war das Wort,“ wobei ich schon so dinglich veranlagt bin um mich als Fan der altgermanischen Audhumla zu outen: eine Urkuh, die alles nährt, das kann man sich doch wenigstens vorstellen!). Auch Künstler haben sich daran versucht und ich erinnere sowohl an die Grinsekatze Carrolls – eine Annäherung an das Nichts – als auch an Murkes gesammeltes Schweigen von H. Böll, nur eine Kurzgeschichte, nicht Nichts. Beispiele nur!
    Kann man sagen, sie sind gescheitert? Ich denke, es ist nur menschlich, sich ein wahrhaftes Nichts nicht einmal vorstellen zu können, es wäre ja wie ein Loch im Kopf (und das wäre gasförmig gefüllt…), es bleibt außermenschlich, außerdinglich, diesseits des Urknalls oder sonst einer Schöpfung nicht existent, hoppla, da ist es ja wieder, durch die Hintertür schleicht sich die Nichtexistenz, das Nichts herein…

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  10. Die Länge oder besser die Kürze beziehungsweise der Inhalt des Beitrags zeigt ja schon, dass ich bereits nahe des Nichts angekommen bin. Viel weniger geht kaum. Und doch ist selbst ein kleiner Vogelschiss schon was. Die Erde müsste sich nach Innen stülpen, immer Richtung Mittelpunkt streben und letztendlich verschwinden.
    Bloß… wer liese dann meinen Kommentar?

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  11. Kann man wohl sagen, dass dieser Beitrag (beinahe) nicht existiert. Wie ein Kaninchen hat er sich ganz geschickt gewunden und mir erst jetzt im WP-Reader offenbart. Da hat der Zaubertrick doch fast funktioniert. Sachen gibts, die gibts gar nicht … 🙂

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