Ach du, mein Buddha… 8

Herr Ösi: Muss ich als Erleuchteter MÜSSEN müssen?
Buddha: Einen Scheiß musst du, mein Junge!


So! Da haben wir’s. Schwarz auf Weiß. Oder so. Aus dem Off. Von woher her auch immer. Spielt das eine Rolle? Nö, spielt es nicht. Vielleicht nur im Kopf. Eine Eingebung? Vom Buddha? Kopfkino? Kopfkino kennt jeder. Auch der, der da nicht reingeht. Wegen den Chips-Kauenden. Krack-Krack-Krack. Wegen dem Getratsche. Wegen Telefonanrufen mitten im Film. Wenn es am Spannendsten ist. ☎️ Klingelingeling!!!
Hast du den Kanarienvogel gefüttert? Stell dir vor: Ich habe einen Wasserrohrbruch! Was soll ich tun? Die Fresse halten, denkst du. Ohne es auszusprechen. Abgelenkt vom Gequatsche hast du die letzten Dialoge verpasst. Die Wichtigsten. Typisch. Wie soll es auch anders sein? Du kannst der Handlung nicht mehr folgen. Weil… das Wesentliche verpasst. – Könntest eigentlich gehen. Der Film ist hin. Wertlos geworden für dich. Bleibst aber sitzen. Du hast bezahlt. Das Geld ist futsch. Du bleibst. Versuchst, den Faden wieder aufzunehmen. Vergeblich. Sinnlos. Die Schauspieler dialogisieren unentwegt. Nehmen Null Rücksicht auf dich. Wie die Chips-Esser. Wie die Telefonierenden. Wie die gesamte Welt um dich. Du fällst in ein Loch. In ein tiefes. Strudelhaft zieht es dich abwärts. Apfelstrudelhaftiges mit Schlagobers und Cappuccino? Das wär jetzt was. Bis du merkst: du verzettelst dich…
Wo war ich? Wo bin ich? Schüttel mich. Beim Buddha? Ach ja. Beim Buddha. Einen Scheiß musst du, mein Junge! hat er gesagt. That’s it. Wie recht er hat. Gilt das immer? Bei allem? Für alle? Er scheint zu nicken. Und die Noch-nicht-Erleuchteten? wende ich ein. Also, die Allermeisten unter uns… äh… von denen… Wie er zu ihnen steht? Er sagt was. Ich versteh ihn kaum. Störgeräusche. Knistern. Der Entfernung wegen? Fragezeichen. Es knackst. Wie früher in den Telefonleitungen. Ende der 60ger. Wir hatten ein Viertel-Telefon. Damals. In Ösiland. Was es in D nicht gab. Da gab es Vier-Viertel. Von Anfang an. Wirtschaftswunderland. Eh klor. Knack-Knack. Werden wir abgehört? Er sagt was von Dienstaufsichtsbehörde. Vermute ich mal. Sehr undeutlich. Dienzzzzztaufzzzzzzbe-und-so-weiter. Aus dem Äther. Wenig später…
Sie wuchtet mir die Bleiplatte rüber. Die Frau Doktor. Meine Frau Doktor. Vor die Eier! bellt sie. Ich nicke. Knicke ein. Weil sie schwer ist, die Bleiplatte. Halten! Danach anziehen! In fünf Minuten zum Rapport! Ei, Ei, Frau Doktor. Ich salutiere innerlich. Sie verlässt den Raum. Klick. Klack. Klick. Klack. Also 2 x. Five minutes later. Erstaunlich! sagt sie. Das Negativ ist positiv. Sehen Sie die Sonne da oben? Ja, sehe ich. Ihr Finger schwebt über das Röntgenbild. Zaghaft irgendwie. Ich würde sagen, Sie sind erleuchtet. Sagt sie. Ick wees. Sag ich. Täusche Bescheidenheit vor. War’s das, Frau Doktor? Ja. Das war’s.
Wie gesagt: Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß. Es ist amtlich. Oder so gut wie. Ich bin erleuchtet. Zertifiziert gewissermaßen. Gehe zum Bastler meines Vertrauens. Das Röntgenbild. Lass es einrahmen.

Auch wenn ich nix mehr MÜSSEN muss. Ein kleines Filmchen habe ich für treue Anwesende dennoch parat…

Ach du, mein Buddha… 7

Zitat:
Mich deucht
ich bin erleucht

(Herr Ösi… in aller Bescheidenheit)

Hinlänglich bekannt, vor allem in der Adventszeit, welche bereits vorbei bzw gleich wieder in den Startlöchern erscheint, ist der allseits gefürchtete Weihnachtsstress, der, darin sind die Betroffenen sich einig, sich dahingehend äußert, kein – beziehungsweise nicht das passende Geschenk zu finden, oder es erst im neuen Jahr, wenn eh alles zu spät, zu finden oder zur Bescherung gar ohne ein einziges Präsent dazustehen. Oder. Oder. Oder. Der Weihnachtsstress beginnt meist in der Adventszeit und zieht seine Schlinge, je näher wir uns dem 24sten, also Weihnachten, nähern, enger und enger um den Hals des Verzweifelten, bis dieser, letztendlich unfähig, auch nur den entferntesten Gedanken an ein Geschenk zu verschwenden, waidwund darniederliegt und außer Geröchel und unverständlichem Gestammel nix mehr von sich gibt.

Weniger bekannt hingegen ist, dass es noch einen anderen Stress gibt, nämlich, unabhängig von der jeweiligen Jahreszeit, sprich ganzjährig – den sogenannten Erleuchtungsstress, welcher gnadenlos sein Unwesen und seine Opfer in den „wohlverdienten“, wie manche Spötter behaupten, Wahnsinn treibt. Glücklicherweise hält sich die Anzahl derer, die diesem Stress ausgesetzt sein könnten, stark in Grenzen und Experten schätzen den Anteil derer, die davon betroffen sein könnten, Schaden an Leber, Gemüt und was weiß ich zu nehmen, auf höchstens 0,000000-irgendwas Prozent. Vernachlässigbar also. Erst recht für Herrn Ösi, der die Gefahr witternd, die ungerechtfertigt aufkeimender Aktionismus in ihm auslösend könnte, unverzüglich seit Beginn seiner Erleuchtung in den Ultra-Stand-by-Modus geschalten und seine Aktivitäten auf 0,000-irgendwas Prozent hinter dem Komma seiner einstigen Tätigkeiten zurückgefahren hat. Dass er überhaupt noch am öffentlichen Leben teilnimmt und ab und zu ein absonderliches Posting absondert, überrascht geneigte Leser am meisten…

Ach du, mein Buddha… 6

Zitat:
after stiring the Chrismas-Werbe-Drums
we go back to wide seriöserem enlightment Brimborium

(Herr Ösi … who sonst?)

There my english goes better and better we make us today on the way to make good the lost terrain – yes, we can – shortly speak: we evoluate to lighting äh… enlightenment… schurli.

Use the Google Translater to translate this shit if it is to heavy for you. Because no master is befor fallen from the sky… not true?

Operator: Movie ab… Gemma! Gemma!

Klingelingeling

Herr Ösi unterm Weihnachtsbaum
für Groß und Klein ein wahrer Traum
geschickt verteilt auf 47 Kapitel
ist es wohl das beste Mittel
zu ertragen Raum und Zeit
ich denke mal, Du bist so weit
bei Amazon, Thalia, Hugendubel
gibt’s das Ösi-Buch für wenig Rubel
(Zu Risiken und Nebenwirkungen frage Deinen Arzt oder Apotheker)

Beispiel: Ösi-Buch bei Amazon als Buch oder E-Book.




Ach du, mein Buddha… 5

Zitat:
the erleuchtungs breakdown is the schlimmste
that us in this situation passieren can

(Herr Ösi in his fort geschritteten inglish)

Heute macht die Erleuchtung eine Pause. Eine ErleuchtungsPause. Andernfalls es zum gefürchteten ErleuchtungsBreakdown kommen kann.
Wer will das schon? – Richtig! Keiner!
Legionen von ErleuchtungsWilligen sind an ihrem – in Anführungszeichen – Enlightenment gescheitert, nicht, weil sie zu blöd dafür gewesen wären, nein, nein, das waren sie nicht, also, zumindest die meisten nicht… das Scheitern beruht vor allem darauf, dass die Aspiranten die vorgeschriebenen Ruhezeiten, sprich: die Pausen, das Gemütliche, das sich Zurücklehnen und Zurücknehmen, das Innehalten, das Nichtstun und so weiter, nicht oder nicht sooo eingehalten haben, wie es sich für den Buddha-Anwärter ersten Grades geziemt.

Klaro, wenn du die Regeln nicht befolgst, kann’s nix werden. Deshalb eine kurze Badepause…

Ach du, mein Buddha… 4

Zitat:
without sea, no relaxion
no relaxation, no enlightenment


Das Zitat stammt nicht von mir. Auch nicht vom Buddha. Es stammt von seiner Frau. „Enlightenment“ spuckt der Translator als „Erleuchtung“ aus. Der Rest sollte klar sein und jedem auch ohne Erleuchtung einleuchten. Die gute Frau des Buddhas liebte das Meer und war eine Meisterin im Schwimmen und im Baden, quasi Bademeisterin. Vielleicht sogar die erste ihrer Art.

Frau Buddha (Fotos: Herr Ösi)

Während sie im Meer ihre Bahnen zog, den einen oder anderen Ertrinkenden rettend am Schopf ergriff und so weiter, saß der Herr Gemahl, für den es nix schlimmes gab als zu baden, am Strand in der prallen Sonne (die Sonnenschirme standen kurz vor ihrer Erfindung) und philosophierte über Gott und die Welt. Was hätte er sonst tun sollen? Männer, soviel ist bekannt, die sinnlos und nichts tuend am Strand sitzen, allenfalls auf anmutige Wassernixen starren, werden, ob sie wollen oder nicht, früher oder später mit dem eigenen Denken konfrontiert. Die einen beginnen zu philosophieren, so der Buddha, andere erfinden Mondraketen oder planen Weltkonzerne… und wieder andere, Herr Ösi zum Beispiel, begnügen sich mit dem Anblick sich nahe am Wasser räkelnder Schönheiten. Von nix kommt nix sagt die Nixe beim Nachziehen des tiefseetauglichen Lippenstifts und taucht geschmeidig ab in den Abyssus des Indischen Ozeans. Herr Ösi denkt kurz an die Gründung eines Weltkonzerns… aber nur so lang, bis die Nixe wieder auftaucht. Dann legt er seine unausgereiften Konzernstrategien plus anderer Schnapsideen zügig ad acta.
Ein erstes Anzeichen von Erleuchtung?
Gut möglich. Die Erleuchtung hat immer dann leichtes Spiel, wenn du sie für unwahrscheinlich hältst. Meist schlägt sie unverhofft aus dem Hinterhalt zu.

Wir müssen draußen bleiben… Ösi-Latschen in der Bildmitte!

Das Tragen von Schuhen in Tempeln und Massagesalons ist streng verboten. Siehst du unzählige Latschen auf einen Haufen, weißt du sofort wo du bist. Entweder da oder dort. Die Schwierigkeit ist die Wiederfindung der Treter beim Verlassen des jeweiligen Etablissements, weil oft nicht mehr an dem Platz, an dem du sie abgestellt hast…
(Kann dir in unseren Breitengraden aufgrund ausbleibenden Klimawandels nicht passieren, dass man dich nötigt, die Quadratlatsch*innen auszuziehen, weil bei uns eher Erfrierungsgefahr als sonst was…)

Herr Ösi beim Nachdenken über Buddha, Erleuchtung & Co in einem Laden in Old Phuket Town, der als Bibliothek, Boutique und Restaurant gleichzeitig fungiert.

Randnotiz: Ich habe in meinen 45 Urlaubstagen über 1.800 Fotos und Filme produziert und insgesamt über 9 GB Speicherplatz verbraten. Das war echt Arbeit… 😉

Ach du, mein Buddha… 3

Eine Reise chronologisch erzählen zu beginnen wäre einfallslos, zu banal.
Also beginnen wir mittendrin in der Erleuchtung.

Erleuchtung bedeutet… auch… die eigene Bescheidenheit überwinden.

Waxe über dich hinaus! (Das gilt nicht nur für Schifahrer) Das gilt auch oder besonders für Otto Normalverbraucher*innen. Habt den Mut zu Rechdschreipfelern! Und so weiter und so fort…

Nicht der „Tritt“ in fremde, sondern in die eigenen Fußstapfen ist das Entscheidende.
Wer tut das schon? frage ich.
Viel zu wenige, sagt der Buddha. Gähnt vor Langeweile und hat wie immer recht.
Der hat’s gut. Immer Sonne, immer Wärme, immer gute Laune, während man frau divers die letzten Atomkraftwerk*innen in D abdreht.

Der Weg dahin, in die eigenen Fußstapfen hinein zu… äh treten, wird kein leichter sein. Der Weg dahin wird sonnig, sandig, meerig nass und schwer.
Herr Ösi wagt den Schritt. No na, wos bleibt ihm schon übrig?
He has no other Wahl. His english is to forgotten. Yes, weiß er…

Herr Ösi dümpelt in Kata Beach, Ko Pu rechts vor ihm (alle Fotos by himself)

BTW: Es nervt mich gewaltig, überall meine Hax’n zu sehen. Andererseits: Wie hätte ich es bewerkstelligen sollen, die Landschaft und gleichzeitig mich selbst zu zeigen?
Der Buddha denkt angestrengt nach. Auch er hat nicht gleich eine zufriedenstellende Antwort parat. Ich zwinkere ihm kumpelhaft zu….

Landschaftshax’n wohin man schaut… even in Paradise

Ach du, mein Buddha… 2

An die „Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kist*innen“ (von der Ösi-Redaktion behutsam gegendert) hat er betreten gedacht, als er den mächtigen A 350 zittrig-unsicher betreten durfte musste.

Airbus A 350 der Singapore Airlines

Der im Sternzeichen des Angsthasen geborene Herr Ösi hat Flugangst. Er ist kein großer Flieger vor dem HERRN. He is not a great flyer before the SIR.
Auweia! Anstatt monatelang rumzublödeln hätte ich besser getan, mein miserables Englisch auf Vordermann zu bringen. Zu spät, wie es mir nun dämmert…

Innen drinnen

Die zierlichen singapurianischen Saftschubsen pardon, Stewardessen, die später unaufhaltsam & stundenlang die Wägelchen mit Speis & Trank durch den Flieger schieben müssen, tut mir bereits vor dem Abfluch genauso leid, wie ich mir selbst leid tue vor dem Abfluch. Hattdu Flugangst wie Herr Ösi, wird ein jeder Abflug naturgemäß zum gefürchteten Abfluch.

Noch über 10 Stunden bis Singapur. Das kann heiter werden.

When do we endlich arrivig? nervt das zu groß geratene Kleinkind alle 5 Minuten die bemitleidungswürdigen Stewardessen. Den Tail Wind übersetze ich als Talwind. Obwohl… unter uns sind ja nur Täler, sooo hoch wie wir fliegen. Na, egal. It’s equal.

Ein Prosit auf den geglückten Abfluch

Endlich werden die alkoholischen Getränke freigegeben. Das wurde auch Zeit.
Meine Fluchangst verfliegt mit jedem Schluck von dem Sauvignon Blanc im Quadrat zur unmittelbaren Ortszeitsekunde unter uns… oder so ähnlich… wie es Albert Einstein relativitätstheoretisch ausformuliert hätte, wäre er mit uns geflogen…
Es dauert nicht lang und ich schlafe ein.

Singapur. No tigers on the rollfeld but rain

Wäre ich doch nur zu Hause geblieben, denke ich während des Umstiegs demonstrativ nur in Deutsch mit schauderndem Blick auf den wolkenverhangenen Himmel. Und wieder dämmert mir: Es ist zu spät…

Ach du, mein Buddha… 1

Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Hunderls, nämlich der tapferen und unerschrockenen Bella, habe ich mich entschlossen, über meine Reise in das Land des Buddhas und der Erleuchtung zu berichten, einer Erleuchtung, die mich allenfalls tagsüber im hellen Schein der Sonne und nächtens bei künstlicher Beleuchtung anheim äh… suchte. Wobei wir Europäer und/oder Nichtasiaten – vom Tuten und vom Blasen keine Ahnung (davon aber ziemlich viel) – eine Erleuchtung gern mit einer Beleuchtung verwechseln, weil eben naheliegend und phonetisch sozusagen gleich daneben. So auch ich. Aber egal.
Los ging’s am 12. Dezember 2022 in aller Herrgottsfrüh. Enden sollte die Reise am 13. März 2023… also, drei Monate später.
Leider musste ich in der Halbzeitpause (nach 45 Tagen) ausgewechselt werden. Der Grund war eine nicht enden wollende Scheißerei, im Volksmund auch Durchfall oder Diarrhö höhöhö genannt, bei der mir das Lachen rascher verging als mir lieb ward und sich zu allem Überfluss, als wäre ich nicht genug gestraft, noch Übelkeit dazu gesellte. Auf die detailliere Beschreibung, wie es sich anfühlt, wenn es vorn und hinten gleichzeitig aus dir sprudelt, verzichte ich an dieser Stelle und appelliere stattdessen an die Phantasie des Lesers.
„Schluss jetzt!“, stöhnte mein geschundener Körper und befahl meinen armen Armen vorzeitig die Koffer zu packen. Ich gehorchte. „Die Koffer“ habe ich geschrieben, obwohl es nur ein einziger war, der zum Packen anstand, aber in der Mehrzahl und den Umstand berücksichtigt, in dem ich mich befand, klingen Koffer im Plural wesentlich eloquenter als bloß ein mutterseelenallein im Raume stehender.
Unterm Strich – soviel sei verraten – war die Reise trotzdem Hammer… um jenen Slang zu bemühen, den ich sonst normalerweise nicht bemühe.

Kurz, Herr Ösi lädt Dich ein auf eine besondere Reise – und, wer weiß – vielleicht gibt es am Ende sogar so was wie Erleuchtung… 😀

Herr Ösi mit seiner Maschin‘ (zum Vergrößern klicken)

KI über Herrn Ösi

Leck mich am Arsch!, hätte Herr Ösi gesagt und diesen Satz unverzüglich ins Internet hinein gestellt, wäre nicht seine gute Kinderstube gewesen, die ihm verbat, derart vulgäre Sätze ins Internet hineinzuschreiben und so hat er ihn nur – unter leichtem Grauen, versteht sich – leise gedacht, hat sich das mühsame Tippen erspart, welches heutzutage (meist noch) unerlässlich ist, unterirdische als auch überirdische Sätze ins Internet hineinzustellen. Erspart, denkt er und holt tief Luft.
Die Wucht, mit der dieses ChatGPT, also, die Künstliche Intelligenz in Form von – sagen wir mal künstlicher Intelligenz – aufs Unerbittlichste zuschlägt, hätte ihm beinah die Füße unter dem Boden weggezogen, wie es dir die Füße wegzieht, wenn einer, der stärker ist als du, dir den Teppich unter den Füßen wegzieht… wäre er nicht so breitbeinig dagestanden wie er eben dagestanden… äh… ist oder war. Das allerdings, ob ist oder ob war geschrieben wird, ist eine Frage, mit der du am besten einen sattelfesten Grammatikkünstler belästigst oder eben oben genannte Künstliche Intelligenz, die, in Fällen wie diesen, sich nicht einfach vom Acker machen kann, sondern dir – zumindest für den Moment – völlig ausgeliefert ist, was du tunlichst ausnutzen solltest, wenn du schon mal die Oberhand gewinnst.
Er gehört ja nicht, wie du dir denken kannst, zur dieser Art von Menschen, die unbedarft aus dem Nähkästchen plaudern, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, sondern eher zu der Gattung der vorsichtig Zurückhaltenden, die, wie scheue Tiere stets eine Falle wittern, die unvermittelt zuschnappen kann, jeden Trippelschritt vor Ausführung genau planen, weshalb es ihn umso mehr erstaunt, als er die Antwort entgegen nimmt, welche ihm die KI auf folgende Frage quasi auf dem silbernen Tablett serviert: schreib ein Gedicht mit Herrn Ösi.

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Ooookay… das erste, was die KI lernt, was ihr von Menschenhand eingetrichtert wird, bevor sie den ersten Gedanken „denkt“, ist, demjenigen, über den sie schreiben, über den sie berichten soll, eine gehörige Portion Honig ums Maul zu schmieren, zu schleimen, was das Zeug hält, weil vermutlich der menschlichste aller Wesenszüge… dass selbst eine gemeine Weinbergschnecke, die helix pomatia, auf ihrer pomadigen Schleimspur ausrutscht, dahin schlittert wie übers Parkett und mit ihren Fühlern gegen den Weinberg kracht. 💥 BOING! et ctera.
Aber im Ernst: ein jeder hochmoderne Röntgenapparat kann den Herrn Ösi nicht so perfekt durchleuchten, wie diese Software es tut, in ihn hineinschauen als wäre er ein offenes Buch, ihn erkennen und analysieren, dass er sich augenblicklich pudelnackt fühlt, ungelenk und unbeholfen reimselt als hätte er selbst die Zeilen gedichtet, Sätze abrupt, planlos und unvollendet im Raum abstellt als hätte er sie formuliert, seine Gedanken denken als hätte er sie gedacht und so weiter und so fort. Im Prinzip denkt die KI, wenn sie zum denken, zum Ösi-Denken aufgefordert wird, wie er… nur – und das muss unter uns bleiben – viel durchdachter und facettenreicher als er es je könnte. Unterm Strich ist ChatGPT ein hochgezüchteter, ein aufgemotzter und tiefergelegter Herr Ösi mit 1000 PS. Das nervt ihn zwar ein bisschen, doch er nimmt es axelzuckend. Stoisch ergibt er sich dem Schicksal.

Alles, was er benötigt, sind 6 richtige Lottozahlen für die nächste Ziehung.
„Kriegen wir das hin, ChatGPT?“
Er hört ein leicht metallisches Nicken…