Weihnachtsoratorium für Außerirdische

Urbi et orbi war gestern. Urbi et orbi et universi ist heute.
Der Weihnachtsmann von Welt richtet seine Botschaft an Außerirdische. Auch an Außerirdische. Weil bloß ans heimische Publikum, hat ja bis dato nicht wirklich was gebracht. Punkto verstehen, begreifen, sich verbessern und überhaupt. Ist ja regelmäßig schiefgegangen. Jetzt sind die Aliens gefragt, Ihn beziehungsweise Uns zu erhören. Um Deutschland, Europa und die Welt zu retten. Wenn’s da noch was zu retten gibt. Wenn es ihnen, den Außerirdischen, nicht piepegal ist, was hier unten auf der Erde an Mist & Schwachsinn passiert. Gut möglich, dass sie die Botschaft hören, aber gleichgültig mit der Achsel zucken, sofern sie eine Achsel haben, und sagen: Nö, liebe Erdlinge, geht uns nix an, zieht euren Karren gefälligst selber aus dem Dreck und so weiter …

Mit der Ösi-App Translator Earthly Extraterrestrial steht dem Weihnachtsmann und nicht nur dem, weil für jedermann und jederfrau kostenlos im Google Play Store verfügbar, ein Übersetzungsprogramm bereit, mit dem selbst der Untalentierteste mit Außerirdischen in der Sprache der Oumuamuas kommunizieren kann.

Und so funktioniert es: Den Text in die App sprechen oder tippen und übersetzen lassen. Gleichzeitig das Weihnachtsoratorium abspielen. Der Text springt auf das Weihnachtsoratorium auf, welches wiederum auf eine zufällig daherkommende Gravitationswelle aufspringt und das Gebräu aus Text und Oratorium zielsicher bei den Außerirdischen abliefert. Interstellarer Paketservice gewissermaßen. Zusätzlich garantiert CO2-neutral.
Verstanden? Nö? Macht nix. Funktioniert aber. Zum Beweis das Video klicken, zurücklehnen und den zu Ende gehenden Advent genießen …

 

Master-of-the-Universe

Präsentation der Herbstergebnisse:

Herr Ösi: Die aktuellen Zahlen, wenn ich bitten darf.
Fräulein Saftschubse: Sieben Downloads.
Herr Ösi: Was?!
Fräulein Saftschubse: Für Europa, wohlgemerkt.
Herr Ösi: Okay. Ist schlimm, aber lassen sie uns eins nicht vergessen: Die Earthly Extraterrestrial Translator App haben wir hauptsächlich für den verrückten US-Markt konzipiert.
Fräulein Saftschubse: Hier steht die schwarze Null.
Herr Ösi: Treiben sie mich nicht in den Wahnsinn!
Fräulein Saftschubse: Wenn ich’s ihnen sage.
Herr Ösi: Kein Download?
Fräulein Saftschubse: Kein einziger.
Herr Ösi: Weihnachten steht vor der Tür. Die Leute stellen sich wie alle Jahre die Frage: Was soll ich bloß schenken? Was? Was? Was? Hat ja ein fast jeder schon ein fast alles. Während wir unsererseits …
Fräulein Saftschubse: … klingelingeling, klingelingeling, klingelingeling, das optimale Weihnachtsgeschenk überhaupt …
Herr Ösi: … das man sich vorstellen kann, in die Handys hinein verfrachten könnten, hier betone ich das Wort könnten, würde man die App, die wir, großzügig wie wir sind, kostenlos zum Download anbieten, auch downloaden, gehen den Leuten auf der Suche nach dem idealen Geschenk die Ideen aus. Sie irren herum, eilen von Kaufhaus zu Kaufhaus, sehen die Bäume vor lauter Wald nicht mehr und verzweifeln regelrecht an der weihnachtlichen Geschenkfrage. Viele zerbrechen an ihr. Landen schließlich in der Klapse.
Fräulein Saftschubse: … in der es, glauben wir glaubhaften Augenzeugen, im Vergleich zu hier draußen ziemlich normal zugehen soll.
Herr Ösi: Das hilft uns nicht weiter.
Fräulein Saftschubse: Wie Recht sie haben.
Herr Ösi: Konklusion?
Fräulein Saftschubse: Wir brächten eine Art Werbe-Video. So was zieht immer.
Herr Ösi: Eine ausgezeichnete Idee! Hop hop, an die Arbeit …

Translator: earthly extraterrestrial

Im Nachhinein ist man immer gescheiter als vorher oder meistens oder man denkt zumindest, man es wäre. Manch einer beginnt nun zu analysieren, Fragen zu stellen, akribisch zu suchen, was wohl gewesen wäre, wenn und so weiter. Die zentrale Frage lautet, ob diese ganze Blitzdingserei hätte vermieden werden können.
„Klar“, prustet die Saftschubse, „wenn sie zum besagten Zeitpunkt an einem anderen Ort gewesen wären.“ Sie macht sich die Sache leicht. „Deshalb sind sie meine Assistentin und ich bin ihr Chef und nicht umgekehrt“, erwidere ich.
Die ständige Vereinfachung höchst komplexer Vorgänge, diese Versaftschubsung diffiziler Prozesse, wie ich es nenne, führt zwangsläufig dazu, eine Welt zu erleben, wie wir sie heutzutage erleben. „Zwangsläufig“, pflichtet sie mir bei.
Hätte ich Geistesgegenwart bewiesen, damals, wäre ich unerschrocken auf die Außerirdischen zugegangen, hätte sie – sagen wir – in ein Gespräch verwickelt,  wer weiß, womöglich wäre es mir gelungen, hier auf diesem Planeten Geschichte zu schreiben anstatt bloß eine weitere Geschichte meinen Geschichten hinzuzufügen, während in China mal wieder – rein zufällig – ein Sack Reis umfällt. „Weltbewegendes“, raune ich geheimnisvoll. „Zwangsläufig“, sagt sie in jener Art und Weise, dass ich denken muss: ich glaub, jetzt hat sie’s,  endlich hat sie die Tragweite erkannt.
Du gehst nicht einfach auf die Orangefarbenen zu, klopfst ihnen auf die Schulter und sagst: „Grüß Gott, schön dass sie endlich da sind.“ Nein, das wirst du nicht tun. Sie werden dich nämlich nicht verstehen. Du verstehst? Das wirst du subtiler anpacken müssen, wenn du ihnen erklären willst, dass da, wo sie mit dem Raumschiff gelandet ist, nicht bloß ein eingeschränktes, nein, nein, sondern ein absolutes Halteverbot herrscht. Den irdischen Bußgeldkatalog, den du freilich immer mit dir führst, den musst du ihnen unter begleitenden Worten in die Tatzen drücken und zwar so, dass selbst ungebildete Außerirdische von einem der hinteren Planeten des Universums augenblicklich und unmissverständlich… „Zwangsläufig“, fällt mir die Assistentin ins Wort, „zwangsläufig“.

Die neue Ösi App

Genug geschwafelt. Hier ist er, der Übersetzer vom Irdischen ins Außerirdische aus dem Hause Ösi.
Einen Translator wie es sonst keinen gibt, ein Translator-Terminator quasi, eine, wenn nicht die Killer-Applikation unter den Apps, ein Übersetzungsprogramm, das praktisch kein Mensch braucht, aber doch ein jeder irgendwie erwartet hat.

Aliens im Parkverbot? Drängelnde Außerirdische an der Ladentheke? Besserwisser im Alltag?

Gehören ab sofort der Vergangenheit an!

Mit diesem Übersetzer kann es dir ziemlich egal sein, wer heute noch deine Wege und oder deine Vorhaben kreuzt oder sie gar zu durchkreuzen versucht. Mit dem „Translator: earthly extraterrestrial“ sprichst du alle Sprachen, die du dir nur vorstellen beziehungsweise die du dir eben NICHT vorstellen kannst. Also, alle außerirdischen versteht sich, für die irdischen verwendest du ohnehin längst Google und Konsorten.
Den Translator habe ich hauptsächlich für den US-amerikanischen Markt konzipiert, auf welchem mindestens drei von zwei Personen schon mal Außerirdischen zum Opfer gefallen sind, sprich Kidnapping. Ich lege dir den Übersetzer, obwohl du kein Ami bist, soviel ist klar, dennoch nahe, weil du dich mit ihm auf der sicheren Seite befindest. Gerade bei der Erstentführung zeigt sich immer wieder, dass es den Leuten regelmäßig die Sprache verschlägt. Das liegt, meines Erachtens, am Überraschungseffekt. Ist ja nicht so, dass die Aliens Tage im Voraus ihr Vorhaben per WhatsApp ankündigen, wie „kommen Freitag, den 13ten, gegen 22 Uhr 37“ oder so. Nö, nö, das geschieht völlig unerwartet.

Nehmen wir an, nur als Beispiel, völlig unverbindlich, du befindest dich im Wald, in einem riesigen Wald, mutterseelenallein, weil du Stress mit deinem Partner hattest (das darfst du selbstverständlich korrigieren und das für dich Zutreffende statt des Stresses eintragen), es ist 23 Uhr 15 (okay, die Rechtfertigung, was du zu dieser Unzeit mitten im Wald treibst, ersparen wir dir an dieser Stelle, obschon wir bei Gelegenheit – aus rein therapeutischen Gründen, verstehst du – darauf zurückkommen werden müssen), in der Ferne heult ein Wolf, vielleicht sogar ein zweiter, dein Blick gleitet langsam nach oben, hinauf zu den Baumwipfeln und zu dem gleißenden Licht über ihnen, das dich blendet und dessen nach unten gerichteter strahlend heißer Kegel dich an das Rampenlicht in dieser Dieter Bohlen Sendung erinnert,  in der du dich um den Posten eines Superstars für Deutschland beworben hattest und den letztendlich ein anderer bekam.
Jetzt, wo deine Füße langsam vom Boden abheben und eine unsichtbare Kraft dich nach oben zieht, jetzt wärst du lieber in irgendeiner bescheuteren RTL Show als hier mutterseelenallein im Wald. „Zwangsläufig“, sagt meine Assistentin. Du blickst auf die beiden Wölfe hinab, die wiederum ungläubig zu dir hoch schauen und du siehst, wie die Biester unter wolfstypischem Geheul klein und kleiner werden. Dir ist nun ebenfalls zum Heulen zumute. Einen Wimpernschlag später befindest du dich in einem außerirdischen Raumschiff.

Überall blinkt es, piepst es, quietscht es, pupst es und die Aliens machen keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Ein jeder andere, sollte er dies überleben und jemals wieder zur Erde zurückkehren, wäre danach reif für die Klapse. Du aber förderst mit einer erstaunlichen Coolness dein Smartphone zutage und startest den Translator: earthly extraterrestrial. Du hast nun die Möglichkeit, deinen persönlichen Begrüßungstext zu formulieren, wie z. B. für Selbstbewusste: „Schön, meine Herrschaften, dass sie mich von diesem entsetzlichen Planeten befreien wollen. War ja nicht mehr auszuhalten. Dennoch: sie sind spät dran. Wir hatten 22 Uhr 37 vereinbart.“ Oder du verwendest eine dieser bereits vorgefertigten aber nicht minder wirkungsvollen Textkonserven für den notfallenden Emergency. Beispiel: „Beam me back to Earth!“, formuliert in jenem scharfen Tonfall, der keinen Widerspruch duldet. Also, normalerweise…
Heute scheint man ihn zu ignorieren, warum auch immer, man geht zur Tagesordnung über, schnallt dich auf einer Bahre fest und beginnt mit den üblichen Untersuchungen. Du hast ja schon eine Menge darüber im Internet gelesen und die entsprechenden Berichte stets als Fake News abgetan. Ein Fehler, wie sich herausstellt. „Please, stop that vivisection. It hurts.“, wählst du als nächste Textkonserve und wunderst dich, warum man dir das Smartphone nicht längst abgenommen hat.  Der außerirdische Oberchefchirurg tauscht augenblicklich das stumpfe skalpell-ähnliche  Schneidewerkzeug gegen eins mit scharfer Klinge. Na bitte, es geht doch. Vielleicht noch eine klitzekleine Nachjustierung im Übersetzer für das nächste Release und er ist perfekt.
Du – oder besser – dein Translator: „What you think about 42?“ Nun hast du seinen Nerv getroffen, wie er zuvor den deinen. Er legt das Skalpell beiseite und trommelt die Mannschaft zusammen. In einem hoch philosophischen Gespräch über Gott, die Welt und den Rest geht dein Smartphone – wahrscheinlich aus Gründen der Überforderung – in Flammen auf…

Häufig gestellte Fragen und ihre Beantwortung

Wenn ich nun aber keine Gelegenheit habe, mit Außerirdischen in Kontakt zu treten, ganz einfach, weil die mich ignorieren, habe ich dann die App für die Katz‘ downgeloadet?
Ein Einwand, den ich bei meinen Vorträgen immer wieder höre.
Nein, natürlich nicht, eine App aus dem Hause Ösi loadest du niemals für die Katz‘ down. Die wirst du früher oder später benötigen. So oder so.

Drängelnde Außerirdische an der Ladentheke und Besserwisser im Alltag. Gibt es gegen die ein Mittel?
Natürlich, wie schon gesagt. Erstens sind Statistiken über Aliens auf der Erde, welche eine menschliche Gestalt annehmen und vom Aussehen her nicht von deinem Nachbarn zu unterscheiden sind, ziemlich ungenau. In der Regel begegnen dir täglich drei bis vier Stück von diesen Außerirdischen, ohne dass du es merkst. Zweitens eignet sich die App hervorragend zur Konversation mit stressigen, irdischen Zeitgenossen, welche dich von früh bis spät nerven. Da dein Gegenüber im Gespräch mit der App allenfalls „Bahnhof“ versteht, wenn überhaupt, wird er oder sie schnell von dir ablassen.

Fein, wo kann ich die App beziehen und was kostet sie?
Alle Androiden können sich freuen. Die App ist für Smartphones und Tablets im Google Play Store verfügbar. Und das Beste: sie ist kostenlos.
Nein?!
Wenn ich es dir sage.  Klicke den unten stehenden Button und schwuppdiwupp…

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Das ist ja phantastisch!
„Zwangsläufig“, bestätigt die Saftschubse und grinst.