Grau

Nicht, dass du denkst, der Ösi spräche jetzt gar englisch, er hat sich bloß an der Überschrift dieses Artikels versucht, und, wie wir wissen, reicht meist die Überschrift zum Verstehen des Ganzen aus.

Hast du die Ãœberschrift erst mal entschlüsselt, kannst du dir in der Regel den Text sparen bzw. zusammen reimen, weil viel Neues wirst du in den niedergeschriebenen Zeilen nicht finden. (Eine rühmliche Ausnahme bildet hier freilich der oesiblog) Zur Sicherheit hat er doch noch den Google-Ãœbersetzer drüber laufen lassen, weil sicher ist sicher …

Der attraktive wie geniale Herr Clooney (1. Bild), der immerhin um 3 Jahre jünger ist, als der Herr Ösi, hat längst mehr graue Haare als Letztgenannter. Worauf der Schreiber dieser Zeilen noch weniger Veranlassung sieht, haarcolorationsmäßig bei sich nachzubessern.

Die Ãœberschrift, um auf unser Thema zurückzukommen, suggeriert, dass Grauhaarigkeit ein Zeichen guter Gesundheit sein könnte. Prima! Das Wort „könnte“ stört den Ösi ein bisschen, weil es eine Möglichkeit bedeutet. Andererseits wollte er den Text nicht eigenmächtig abfälschen, also, lässt er ihn stehen, wie er steht, klingt ja trotzdem äußerst positiv. Bei der rothaarigen Dame (Bild 2) und beim Wildschwein (Bild 3) sind wir weniger zuversichtlich. Wobei wir die Dame, mit einigen Abstrichen betreffs Kleidung, doch noch durchgehen lassen wollen …

Und hier haben wir es wieder: die Medien in ihrem Jungenwahn, die uns glauben machen wollen, Grau sei ein Zeichen von Alter und Schwäche. Ph! Nur weil die Buberln und die Maderln, die diesen Unsinn ungestraft in aller Öffentlichkeit von sich geben dürfen, gerade mal die Zwanzig überschritten haben und sich wie die Master of the Universe fühlen. Darüber nachzudenken, dass sie in ein paar Jahren selbst zu den „Alten“ gehören werden, weil diese Altersdefinition ständig nach unten gedrückt wird, liegt diesen jugendlichen Spatzenhirnen fern.

Die mondän farbige Wildsau, lässt der Ösi Google weiter übersetzen, befindet sich meist in erstklassigem Zustand und hat weniger Zellschäden als ihr rothaariges Pendant … und weniger geistige Schäden als all unsere Medien zusammen, fügt er eigenverantwortlich hinzu.

Über die Wildsau, die praktisch in jede Richtung ausschlagen kann, ließe sich noch einiges berichten. Aber wir belassen es.

Den Colorationswütigen sei hiermit, hoffe ich, der Wind aus den Segeln Haaren genommen, wobei die Damen, bitteschön, so bisschen geschmackvolle Tönung kann aus Männersicht durchaus tatsächlich, na ja, Sie wissen schon …

32 Gedanken zu “Grau

  1. Ich habe mir noch nie Gedanken über die jeweilige, natürliche Haarfarbe eines Mannes gemacht – hingegen bezüglich gewisser Tendenzen, das maskuline Haupthaar etappenweise oder zur Gänze und womöglich auch noch unwiederbringlich zu verlieren, zugegebenermaßen um einiges mehr, sofern Mann überhaupt in den Bereich betrachtungswürdigen weiblichen Interesses fällt.

    Weil nun aber schon mal direkt mit den Glupschern darauf gestoßen, würde ich auf Anhieb das Wildschwein zur Nummer Eins küren, dem steht einfach alles, was mich absurderweise nun irgendwie auf Jugendliche bringt, die es stets schaffen, aus jedem Impuls einen Stil zu kreieren und auch bei bester Gesundheit durch modisches Diktat oftmals ziemlich ungesund auszusehen.

    Wenn also noch Haare am Kopf, warum nicht auch grau? Die Farbe ist ja schon lange keine Frage des Alters mehr, wie Gesundheit übrigens auch. Der Herr Ösi müsste sich allerdings einstellungsmäßig noch ein wenig verjüngen: Echte Damen, bitteschön, behalten sich die Freiheit vor, ihren Geschmack weder durch Männersicht noch durch Wissenschaft (ist nur manchmal dasselbe) zu trüben und statt dessen ihr Haar nach Lust und Laune bzw. gemäß der Hörigkeit zum Friseur ihres Vertrauens zu tragen. 😉 Und echte gentlemen finden deren Anblick immer umwerfend – natürlich nur im positivsten Sinne und aus tiefster, innerer Ãœberzeugung.

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  2. Und wie verhält sich das bei Rothaarigen, die grau geworden sind, sich aber braun färben und nicht von Wildsäuen abstammen?

    Mal ganz abgesehen davon, dass unser gemeinsamer Genpool mit Wildsäuen sich auf weniger als 2 % belaufen dürfte —

    öhm… und – nur so am Rande – wo gibt es eigentlich rothaarige Wildsäue?

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  3. Einerseits sollte Mann dankbar sein, wenn er oben noch Haare hat, andererseits habe ich schon mehrfach gehört, dass auch deren Abwesenheit sich nicht schmerzhaft auf das Haupt auswirkt. Aber natürlich, mit Haaren obenauf, hast du einfach mehr Möglichkeiten, allein wenn man bedenkt, dass du die abrasieren und neu wachsen lassen kannst … wenn du willst …

    Das Wildschwein spielt freilich in einer ganz anderen Liga, da würden wir Menschen nicht gut wegkommen. In der Hoffnung, dass keine Wildsäue mitlesen, habe ich das Tierchen freundlich ausklingen lassen, um meine Leser nicht zu verprellen.

    Nun, dem Ösi ist schon die eine oder andere Dame über den Weg gelaufen, die mit ihren durchgängig grauen Haaren dessen Aufmerksamkeit erregt hat. Es gibt aber auch weniger positive Beispiele. Das ist, wie wenn du einen Spaziergang in der Stadt unternimmst und dich fragst, was die Leute dazu bewegt, ihr Haus giftgrün zu streichen, wo doch das Gebäude nebenan gagerlgelb ist und das eins weiter zuckerlrosa. Er denkt dann: wahrscheinlich war die Farbe so günstig, dass einfach nicht widerstanden werden konnte.

    Bitte nicht falsch verstehen: so war ja der letzte Satz im Posting gemeint: einerseits mehr Mut zur Natur, andererseits die Ermunterung zur bevorzugten Farbe, ganz wie’s gefällt. Was sagt der da … wahre Damen, also, seine Leserinnen, lassen sich in Stilfragen ohnehin nicht beeinflussen, sollen sie auch gar nicht. Sie sind in einer jeden Phase einfach umwerfend …

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  4. Nun, diese Damen dürfen natürlich, wonach ihnen zumute ist … Geht aus dem letzten Satz hervor, der zwischen den Zeilen postuliert, dass wahre Damen, also, meine Leserinnen, ohnehin wissen, was für sie das Beste ist.

    Würde sagen, unser Genpool mit den Wildsäuen liegt eher bei 98%, die Unterschiede sind oberflächlich marginal, auch wenn sich das erst auf den zweiten Blick erschliesst.

    Rothaarige Wildschweine … weiß nicht, wo’s die gibt. Das hat Google mir so übersetzt.

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  5. Ich vermute, dass die Wildsau, die zugegebenermaßen das gewisse Extra hat, nicht nur in Bayern sondern auch in anderen Regionen Deutschlands ihren Auftritt hat. Würde mich nicht wundern, wenn sie sogar in Hamburg heimisch wäre …

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  6. Schöner Mann, schöne Frau, schönes Wildschein!

    Ansonsten bin ich froh auch im 59sten Lebensjahr noch eine weitgehend geschlossene Haardecke mein eigen nennen zu dürfen. Das ist mir lieb weil ich die Kälte fürchte der ein kahles Haupt ausgesetzt wäre.
    Das Grau ist auch bei mir schleichend auf dem Vormarsch – wenn es auch hier noch nicht so weit fortgeschritten ist wie bei Herrn Cloney.
    Was das Färben und Tönen angeht: Es gibt Männer die da sehr empfindlich sind:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-22019235.html

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  7. Die Prozessiererei hat dem Altkanzler so viel Geld eingebracht, dass er seine Haare 3 x täglich färben kann. Und mit dem Gazprom-Job würde er genug verdienen, um das Graue-Haare-Problem der Menschheit ein für alle mal zu lösen. Wenn er (und die Menschheit) denn wollten. Ich habe ihn vor Jahren aus kurzer Distanz gesehen und sofort gewusst, dass seine Haarfarbe genau so echt ist wie seine stattliche Größe von 1m95 … hinterm Rednerpult.

    (… die Hersteller von Leitern und Hebebühnen haben hier einen ihrer wichtigsten Kunden …)

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  8. Nun ja, mein Kompliment galt natürlich speziell dieser einen dort abgebildeten Wildsau, die laut Bildunterschrift bayerischer Herkunft ist. Selbstverständlich gibt es auch in (und vor den Toren) Hamburg Wildsäue und dazugehörige Keiler. Also jetzt über die zweibeinigen hinaus.

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  9. Much ado about nothing – um mal aufs Englische einzugehen.
    Frauen möge graue Schläfen und können sich sogar für gänzlich weiß gewordenes Haar bei einem Mann begeistern.
    Ich selbst ergraue übrigens in Ehren, d.h. ich bin sogar ausgesprochen stolz auf meine grauen Strähnen, von denen manche Geschlechtsgenossinnen annehmen, ich ließe sie mir für teures Geld bei einem Friseur machen, der das hervorragend hinbekommt. Nix da! Alles Natur und Zahn der Zeit.

    Mehr Verständnis habe ich da schon für Männer, denen der fortschreitende Verlust ihres Haupthaares Sorge bereitet. Nicht jeder sieht mit Glatze aus wie weiland Yul Brynner. Und kürzlich dachte ich doch, ich könnte diesen Gramgebeugten eine wirklich aufmunternde Botschaft bringen. Da haben doch Wissenschaftler herausgefunden (oder behaupten es zumindest), dass der männliche Haarverlust lediglich bedingt wird durch eine Art Allergie gegen das eigene Testosteron. Und welcher Mann hätte etwas dagegen einzuwenden, dass er über eben dieses verfügt – selbst wenn er es nicht verträgt. Aber immerhin!!!
    Nun ich freute mich zu früh (für die betroffenen Herren). In der weiteren Ausführung hieß es nämlich, dass Haarverlust dennoch kein Anzeichen für eine erfreuliche Potenz sei, sondern nur ein Zeichen dafür, dass „irgendwo im Körper“ Testosteron sei. Was soll das denn heißen? Wo, bitteschön, soll das Testosteron denn sein, wenn nicht dort, wo es hingehört? – Das waren doch bestimmt auch irgendwelche jungen Spunte, die es der alten Garde nicht gönnen, wenn sie im wahrsten Sinne des Wortes was „vorzuweisen“ hat.

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  10. (… Englisch sollte man können… aber ich will nicht wieder mit dem sollen wollen Müssen anfangen…)

    (… Bürgerin Hendricks – fällt mir sofort „Hendrix“ ein, so ein Quatsch! – habe ich meiner Sammlung hinzu gefügt; zwecks altersgemäßem Schmachten… ich habe ja nun ’n rothaarigen Kater – was soll ich mit ’ner rothaarigen Freundin…)

    Ich kann mich aber entsinnen, dass ich schon vor ca. 10 Jahren nicht übel gekiekt habe, als ich 40jährige Frauen (das ist jetzt wahrscheinlich schmeichelhaft abgerundet, muahaha) gesehen habe, die sich die Haare silberfarben haben färben lassen…

    Außerdem hat das Klischee mit dem Jugendwahn das Verfallsdatum erreicht, siehe demographische Entwickung; man will schließlich verkaufen und die „neuen Alten“ (mit 75 höchst agile Weltreisende usw.; ja, schon wieder Klischee) sind längst als demnächst die Zielgruppe lüstern erspäht (meine Güte, wie poetisch, unser Dichter!)…

    Das Krasse ist nicht, dass man alt wird („Sagen Sie doch nicht immer ‚man“, sagen Sie ‚ich‘!„) – wobei ich das gar nicht als Prozess erlebt habe, sondern ich stand „plötzlich“ im Supermarkt und stellte fest: Scheiße, ich brauche tatsächlich die zweite Brille zum Lesen -, sondern, dass man feststellt, man hat die Jugend nicht genutzt, weil man gar nicht gemerkt hat (sorglos weg gedämmert, kein Plan usw., geht alles seinen Gang), dass das „dran“ und „angemessen“ usw. wäre; bestimmte Dinge muss man einfach in der Jugend tun, sonst bringen sie nix; und damit leben zu lernen, ist echt nicht einfach, weswegen ich ja sage: das ist keine Depression, das ist nach dieser Vorgeschichte die adäquate Reaktion.

    Bla.

    Bla. Bla. Bla.

    Der heutige klug Schiss wurde Ihnen im apartem Wildschein-Beige der Saison präsentiert vom

    Fossilgrünem Dino

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  11. (… ich soll ja nicht dazwischen reden, wenn sich Erwachsenene unterhalten – aber ich habe das weibliche Interesse auch immer betrachtungswürdig gefunden…)

    (… dieser alte Giftzwerg, wann hört der mal auf, Galle abzusondern…)

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  12. Herr Ösi, Sie müssen aber nicht für Ihre Stammesgenossin sprechen, die ist selber Manns genug… oder Fraus… oder wie auch immer…

    (… ganz blöde fossile Anmache wieder… echt saublöd…)

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  13. Die Alten sind eine große und immer größer werdende Zielgruppe. Ich hoffe, du denkst nicht, du könntest da jobmässig irgendwie partizipieren. Qualitäten hättest du genug, leider aber nicht das entsprechende Alter. Du bist schlicht und ergreifend zu alt. Der Ösi übrigens auch. Die jungen Herrschaften lassen sich diesen Markt nicht entgehen, auch wenn wieder über die Vorzüge des reifen Alters und die entsprechende Lebenserfahrung gequasselt wird. Bedaure, es sind reine Ablenkungsmanöver …

    Zur Jugendzeit: der Ösi hatte da, wenn auch relativ spät, seinen ersten Sex. Und war vollkommen zufrieden. Was hätte er sich sonst noch wünschen sollen?

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  14. Das Testosteron-Problem zeigt, dass die Wissenschaft zwar vieles weiß, aber eben nicht alles oder oftmals gerade das Entscheidende nicht …

    Nun, eine Glatze ist für viele nicht das Wünschenswerte (obwohl es auch die gibt, die sich bei ausreichendem Haupthaar absichtlich verstümmeln lassen), dennoch habe ich mir sagen lassen, dass so eine Glatze zumindest nicht körperlich schmerzhaft ist. Immerhin beruhigend zu wissen.

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  15. Richtig, von einem Phantomschmerz im nicht mehr vorhandenen Hauspthaar habe auch ich noch nie etwas gehört, obwohl Fantômas sich durch eine Glatze auszeichnet. Unbewiesen ist fürderhin, dass seine Ernährung durch Phantomspeisung erfolgte. während feststeht, dass auch der Haarlose jederzeit damit rechnen muss, dass ihm der Kopf gewaschen wird.

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  16. Das war keine Dame, das war ’ne Zimtzicke, das ist mir aber erst sehr viel später bewusst geworden…

    (… die Weltliteratur handelt im Wesentlichen von jungen Damen und allem, was damit zusammen hängt – oder…)

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