Summertime

Noch ist der Winter nicht vorbei.
Die tiefen Temperaturen der letzten Wochen, so denken wir, haben der Insektenbrut den Rest gegeben.
Entspannt und gelassen sehen wir dem unaufhaltsam heranbrausenden Sommer entgegen.
Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt …

15 Gedanken zu “Summertime

  1. FLIEGENFISCHEN

    Sssss…da ist schon wieder eine. Diese verdammten Fliegen. Mach die Fliege, du Fliege!
    Mit einem Sack voller Mäuse sitze ich immer noch am Gönninger See und will meine gewonnen Millionen vom Alm-Lotto versenken. Doch an dem Gewässer tummeln sich scheinbar winterresistente Insekten. In Schwärmen schwirren sie um meinen Kopf und töten mir den letzten Nerv. Da entdecke ich am anderen Ufer einen Herrn mit einer Angel in der linken Hand, auf der rechten Schulter ein kleines Kofferadio balacierend, wie er in Gummistiefeln durch den Morast watet und die Sommerzeit neu interpretiert. Es ist Herr Ösi 258.
    Während Frau Saftschubse eine Picknickdecke ausgebreitet hat und nun ein Lagerfeuer zubereitet, wandere ich auf die andere Seeseite, um nach einer Erklärung für die Fliegenplage zu suchen. Ösi 258 ist unter der Traube von surrenden Fliegen kaum zu erkennen. Mühsam wedelt er sie beiseite und würgt einen Fisch hervor, der ihm vor 1 Minute und 24 Sekunden in den Mund gehüpft ist. Sein erster Fang. Stolz hält er mir das zappelnde Tierchen vors Gesicht und verkündet: „Die erste Flohrelle dieses Jahr. Nicht ganz einfach zu fangen, die eigenwilligen Dinger.“
    Nun geht mir ein Licht auf und ich frage: „Ach, Sie gehen auf Flohrellenjagd und benötigen hierfür die Fliegen?“
    Ösi 258: „Haarscharf erkannt. Frau Saftschubse hat Herrn Gershwins „Summertime“ ein wenig zurechtgestutzt, so dass die Fliegen auf die neu kompostierten Töne reagieren. Sie kommen in Scharen angeflogen und versammeln sich bei der Klangquelle. Die Flohrellen, die lieber Herrn Schuberts Quintett-Klängen lauschen und am Grunde des Sees verweilen, werden nun wiederum so stark von den schmackhaften Fliegen angezogen, dass sie in den seltensten Fällen widerstehen können und behende an die Wasseroberfläche hechten und nach den Insekten schnappen. Nichtwissend, dass ich hier nun mit Angel und offenem Mund stehe, um die leckeren Fischlein zu fangen.“
    Beeindruckt nicke ich mit dem Kopf. Diese etwas spezielle Fangmethode überrascht mich nicht weiter, bin ich es doch mittlerweile gewöhnt, dass Herr Ösi immer wieder mit originellen Neuerungen aufwartet. So beteilige ich mich ein wenig bei der Angelarbeit und nach gut einer Stunde haben wir einen Eimer voll frisch gefangener Flohrellen. Das Kofferradio wird nun abgestellt, die Fliegen verkriechen sich wieder im Schilf und Frau Saftschubse sägt die Fische zurecht, die wir nun gemeinsam über dem Lagerfeuer grillen werden.
    Was für eine gemütliche Sommerzeit im Winter! 🙂

    Lieber Herr Ösi!

    Vielen Dank für die Einladung zum Verzehr der Flohrellen. Einmal mehr ein Hochgenuss. Auch die Angelmethode hat mir sichtlich Spaß gemacht. Obwohl mich Ihre Erfindungen eigentlich nicht mehr überraschen sollten, überraschen Sie mich doch immer wieder. Vielleicht ließe sich „Summertime“ in der Upgradeversion nochmals ein wenig zurechtstutzen, damit uns die Fische gleich gebraten auf den Teller hüpfen und die lästigen Fliegen fernbleiben. Aber da wäre uns natürlich der Genuss dieser herrlichen Ösi-Fliegen-Darbietung entgangen 🙂

    Herzliche Grüße vom Lagerfeuer … würg … Verzeihung, ich hatte noch eine zappelnde Flohrelle im Rachenraum …
    Mallybeau

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    • Liebe Frau Mallybeau,

      der Herr Gershwin hat’s in seinem Song schon vorweggenommen, nur eben so verklausuliert, dass wir erst mit gut 80 jähriger Verspätung verstehen, wie auf engstem Raum zusammengepferchte Fliegen und Insekten, aber eben vor allem Fliegen, die am Wasserboden eher lustlos bis schlapp dahingrundelnden Flohrellen, die ja im Grunde nichts anderes wünschen, als ein bisschen Ruhe vor dem Sturm, derart in Wallung (woher übrigens der Waller-Fisch seinen Namen bezieht) bringen, dass sie, die Flohrellen, den See- Meeres- oder Bachboden, je nachdem, worum es sich gerade handelt, wie … wie soll man sagen … wie Bauern unter endlosem Geblubbere mit ihren Eggen umpflügen, worauf Fischleins und Forellen und all jede, die gerne Fischleins und Forellen wären, dazu bewegen, hopps und hopps aus dem Wasser zu springen und für einen Augenblick die uns allzeit umgebende Schwerkraft zu vernachlässigen. Ich weiß, eine komplizierte Beschreibung für einen noch viel komplizierteren Sachverhalt. Mit des Franzel Schubert’s Klängen holt man heutzutage keine Flohrelle mehr von hinter dem Ofen hervor, geschweige denn automatisch auf den vorgeheizten Rost hinauf. Dazu benötigen wir mindestens ein „Summertime“ reloaded oder besser noch einen Alm-Lotto-Sechser … aber, wer kriegt denn den schon?

      Liebe Frau Mallybeau, Ihr Lob erfreut mich innerlichst auf das Höchste und spornt mich dazu an, auch weiterhin musikalisch für die erquicklichsten Unter- und Ober-, Mittel- und Zwischentöne zu sorgen.

      Herzliche Grüße und einen schönen Abend wünschend 🙂
      Herr Ösi
      („Frau Saftschubse, wo bleibt der Weiße. Husch Husch. – Lässt uns hier noch verdursten …“)

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      • Lieber Herr Ösi!
        Was bin ich glücklich, dass Sie sich weiterhin ums musikalische Wohl der Bloghüttenbewohner kümmern und somit für jede Mege Kreativität und Vergnügen sorgen.
        Und das Alm-Lotto betreffend kann ich vermelden, dass ich die letzten Tage unermüdlich gezogen und gezogen habe, schließlich haben Sie ja ein einjähriges Freilos erhalten, was abgearbeitet werden will. Und wie ich so ziehe und mir vorkomme wie ein Ackergaul, ab und an zur Stärkung eine wohlschmeckende Flohrelle einverleibe, ertönt plötzlich ein lautes: …ringring … die Alarmglocken schellen, ein Feuerwerk explodiert … JACKPOT!
        Unglaublich! Ich habe tatsächlich Ihre Glückszahlen gezogen, die da lauten … äh … mmmh, also es waren die Zahlen 1,2,3,4,5,6,7,8,9,0 und der Bindestrich, nur in einer anderen Reihenfolge.
        Aber egal. Gewonnen ist gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
        Nur der versprochene Gewinn von 1 Million Mäuse ist, nicht den Bach hinunter, aber endgültig auf dem Grunde des Gönninger Sees gelandet. Da muss ich jetzt freilich für Ersatz sorgen und biete einstweilen, um bescheiden zu bleiben, 1 Million freie Wünsche an, bis die Mäuse wieder an Land gezogen sind.
        Ich hoffe, Sie können sich damit einstweilen abfinden und gratuliere nochmals zum Jackpot!
        Ich wünsche ebenfalls einen schönen Abend, inklusive gebratener Flohrelle und einem guten Gläschen Wein 🙂
        Herzliche Grüße
        Mallybeau … puh, Lottokuh ist ein anstrengender Job …

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      • WOW!
        Vielen Dank! Da bin ich jetzt Dank Ihnen eine Glückspilzin und eine halbe Jackpotterin. Jetzt muss ich mir gleich mal einen Wunschzettel anlegen …
        zuallererst wünsche ich Ihnen natürlich nochmals einen wunderschönen Glückspilzabend und guten Appetit beim Flohrellenmenü! 🙂

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  2. Lieber Herr Ösi,
    ich kann Sie doch mittelprächtig beruhigen!
    Ich habe die Aufnahmen in SuperDuper-HD-Vollbild angeschaut und analysiert.
    Da sind keine gefährlichen Stechmücken und anderes Getier!
    Das sind einfach nur Halluzinationen! Die stechen nicht und werden nachts im Schlaf in schöne, bunte Alpträume umgewandelt. Altenativ auch in Alb- oder Almträume. 😉
    Gruß Heinrich

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    • Lieber Herr Heinrich,

      vermutlich haben sie Recht. Der Spuk ist ab 1:58 schlagartig zu Ende.
      Und taucht erst wieder auf, sobald ich die Augen schließe.
      Ein paar Stunden, Tage, Wochen, Monate der Ruhe täten mir gut.
      Mal schauen, ob ich’s so lang durchhalten kann … 🙂

      Herzlichst
      Herr Ösi

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  3. Alles Ansichtssache:

    Grippewelle 2017 aktuell

    Wer wähnt sich im Sommer am trüben Quell,
    das ist der Ösi, braucht Hilfe schnell.

    Er fiebert, scheint’s mir, ziemlich hoch,
    und deliriert dazu auch noch.

    Des Stirnes Schweiß scheint er zu wischen,
    und statt nach Luft schnappt er nach Fischen.

    Doch schließlich endlich, schaut mal an
    er buntig wieder grinsen kann.

    Na denn

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  4. Mein lieber, geplagter Herr Ösi,
    das sah aber mehr nach einer Brummertime aus.
    Für die Summertime sind doch eher die Bienen zuständig.
    Egal, immer noch besser, als das Singen der Mücken.
    Wenn MÜcken singen, kann man nur klatschen.
    Und zwar jede Einzelne…. 😉
    Liebe Grüße!

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