Grunge Jazz

Fast pünktlich zum 50. Geburtstag von dem Kurti erfindet Herr Ösi den Grunge Jazz.

Obwohl! Für das nirvanahafte in dessen Musik hat er sich nie so richtig erwärmen können, weil halt,  wie die gesamte Kunst und alles überhaupt,  ja immer die reinste Geschmacksfrage. Dreckige Gitarrenriffs, heiseres Gebrülle und das ganze Schmuddelzeugs bedarf einer gewissen inneren Einstellung, die ihm bisher, naja zugegeben, ziemlich fremd war.

Dem Herrn Mozart hat man einst – angeblich – den Vorwurf gemacht, er würde zu viele Noten, zu viel Musik und zu viel zu viel an Melodie in seine Lieder packen, welche die Hörer nie und nimmer aufnehmen und verarbeiten könnten. Aber das Wolferl, ganz und gar Genie, hat sich davon freilich nicht beirren lassen und hat getan, was es musste.

Herr Ösi, natürlich kein Genie, ist für derlei Kritik empfänglich und wählt einen denkbar dankbaren Mittelweg zwischen den Extremen, also, im Zweifel dann doch lieber weniger als zu viel. Der geneigte Hörer mag selbst entscheiden.

Motto: Erst fängt es ganz langsam an, aber dann, aber dann …

16 Gedanken zu “Grunge Jazz

  1. Lieber Ösi,
    wenn Grunge „Schmutz“ oder „Dreck“ bedeutet, so muss ich sagen:
    ich hatte nach dem Lauschen Ihres Grunge-Jazz nicht das Bedürfnis, mir die Ohren waschen zu müssen.
    Ihr Grunge-Jazz hat sich gewaschen!
    😉

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  2. Kurti from heaven

    Kennen Sie Kurti? Der Kurti vom oesiblog ist ein transzendentaler Weltenbummler. Ein metaphysischer Globetrotter. Mal im Himmel, mal auf Erden.
    Doch von Anfang an.
    Kurti, der ehemalige Leiter einer Müslifabrik (Sonderabteilung „grunge“) geriet kurz vor seinem 49sten Geburtstag durch unglückliche Umstände unter einen Schnellzug, als er einem Maulwurf das Leben retten wollte. Hier war nichts mehr zu machen. Und da die Bahn bekanntlich viele halbe Sachen macht, wurde auch unser lieber Kurti entzwei geteilt. Da hatte die Bahn entgegen ihres Slogans einen Menschen wohl etwas weniger mobil gemacht.
    Auch dem werten Kurti wurde nun bewusst, dass er seinen 50sten Geburtstag nicht mehr würde feiern können. Nanu? Der Kurti kann denken? Der Kurti ist doch tot. Er rappelt seinen Oberkörper empor und sieht seine Gebeine auf der anderen Seite der Schienen liegen. Na so etwas. Müslikurti ist tot, es lebe Zombie-Kurti!
    Tatsächlich schafft es unser Untoter mit einigen Mühen, seine Körperteile einzusammeln und halbwegs ordentlich zusammenzuflicken. Kurti kann es noch immer nicht fassen. Er lebt. Und diese Musik in seinen Ohren. Welch cooler Grunge. Und wie lässig es sich mit den wackeligen Gliedmaßen durch die Gegend schlendern lässt! Fantastisch!
    Beschwingt tänzelt Kurti durch den Raum. Er beginnt zu schweben. Unglaublich. Er kann durch die Lüfte gleiten wie ein Vogel. Begeistert setzt er sich auf einer kleinen Schäfchenwolke nieder und blickt hinab auf sein Städtchen. Stets umgarnt von einer musikalischen Welle.
    Kurti macht einen Kopfsprung und bleibt etwas unsanft in der Astgabel eines Kastanienbaumes hängen. Die Landung muss er wohl noch etwas üben. Hierbei registriert er, dass seine Anwesenheit von den Mitmenschen nicht bemerkt wird. Er scheint unsichtbar zu sein. Vor Freude klatscht er in seine blutigen Hände und greift sich ein Fahrrad, das am Wegesrand steht. Kräftig in die Pedalen tretend strampelt unser Zombie wieder Richtung Himmel. Vergnügt fährt er Serpentinen und lässt sich von den rhythmischen Klängen in seinem Kopf leiten. Wenn er geahnt hätte, welch grandioses Leben ein Untoter führt, Kurti hätte sich schon viel früher auf die Gleise geworfen. Doch vermutlich hätte die Bahn dann mal wieder Verspätung gehabt und er wäre erfroren oder verhungert.
    Aber egal. Er lebt! Ob tot oder lebendig. Und das Beste an der ganzen Sache wird ihm auf der Radtour durch den Himmel erst so richtig klar. Er kann seinen 50sten Geburtstag nun doch noch feiern. Die Gäste fehlen zwar. Aber das größte Geschenk ist für ihn die Freiheit, ALLES tun und lassen zu können, was er möchte. So pendelt er fortan zwischen Himmel und Erde, immer eine frische Grunge-Musik im Gepäck, und genießt das unsichtbare Leben. Und seinen 50sten Geburtstag feiert er in tiefer Dankbarkeit auf dem Dachgiebel des Verwaltungshauptgebäudes der Deutschen Bahn. Irgendjemand muss den hohen Herren schließlich mal aufs Dach steigen, denkt unser Zombie-Kurti und leert ein Gläschen Sekt, während ein Gitarrenriff diesen herrlichen Tag ausklingen lässt.

    Lieber Herr Ösi!
    Meine Almtiere sind nicht mehr von der Stereoanlage wegzukriegen und applaudieren mit ihren Hufen, Flügeln und Flossen. Da ist Ihnen, wie kann es anders sein, erneut ein musikalisches Meisterstück gelungen. Auch der Wolferl hätte hier sicherlich seine wahre Freude dran gehabt.
    Ich hoffe jetzt nur, dass sich auf der Alm niemand vor Begeisterung vor den Zug wirft, um es dem Kurti gleich zu tun. Aber glücklicherweise verlaufen hier keine Zugschienen, so ist das Risiko relativ gering.
    Zur Feier dieses fantastischen Liederls werfe ich mir jetzt ein paar Grunge-Müsliflocken ein und kaue genüsslich auf Ihr Wohl!
    Herzliche Grüße ins Tonstudio
    Mallybeau und Almcrew 🙂

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    • Eine fragwürdige Aktion,

      Liebe Frau Mallybeau,

      die da unser Kurti abgeliefert hat. Einerseits, die zweifellos heldenhafte Tat, einen Maulwurf vor dem heran brausenden Schnellzug zu retten, andererseits, die sicher geglaubte Publicity, die einer geglückten Maulwurfsrettung stets hinterher geht, schon vor Augen, mit allem was dazugehört: Champus in Strömen, Herumgereiche in Talkshows, Bundesverdienstkreuz, etcetera.
      Der Maulwurf, der knapp unter dem Gleisbett sein Maulwurfsbett bewohnt, verschwand als der 14 Uhr 36 Zug mit pünktlicher Verspätung um 18 Uhr 17 heran donnerte in seinem Loch. Der Kurti, den Fahrplan der Deutschen Bahn wie immer nicht dabei, hätte jetzt, um exakt 18 Uhr 17 ebenfalls ein Maulwurfsloch gebraucht. Aber das eine, genau vor seiner Nase, war ja bereits besetzt. Zum Ausheben eines geeigneten Kurtilochs bleibt, er spürt schon den Luftdruck, den die Lok vor sich her schiebt, keine Zeit. Im Gedanken streicht er, und zwar genau in dieser Reihenfolge, zuerst das Bundesverdienstkreuz, dann das Herumgereiche in den Talkshows und zum Schluss den Champus in Strö… als er von dem Zug erfasst wird. Dafür, dass ihn zwei Sekunden später der gleichfalls mit pünktlicher Verspätung heran rauschende Gegenzug noch erfasst, dafür sieht der Kurti nicht nur passabel sondern regelrecht blendend aus.
      „Warum führt die Deutsche Bahn den 14 Uhr 36 Zug als 14 Uhr 36 Zug und nicht als 18 Uhr 17 Zug?“, fragt sich der Kurti, „und schon gäbe es keine Verspätungen mehr.“ Oben auf dem Zentraldach der Bahnhauptverwaltung sitzend, scheint man für seine guten Ratschläge immun zu sein. Auch gut. Er schnappt sich ein Bike und strampelt himmelwärts.

      Drehe ich zuerst den Film und komponierte ich hernach die Musik oder mache ich es umgekehrt? Fragen über Fragen, die ich mir ein jedes Mal stelle. Egal. Solang die Alm samt Crew grungt, groovt und rockt bin ich auf dem richtigen Weg. Danke.

      Herzliche Grüße 🙂
      Herr Ösi
      (Saftschubse: Da ist ein Herr Cobain von der Deutschen Bahn am Telefon, zuständig für die musikalische Beschallung genervter Fahrgäste …)

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      • Lieber Herr Ösi!
        Da sprechen Sie etwas an. Eigentlich ist es eine Schande, dass der werte Kurti nicht mehr in den Genuss, so es denn einer ist, des Bundesverdienstkreuzes kommt. Ganz zu schweigen von all den anderen Ruhmesehren. Hat er doch heldenhaft versucht, den vom Bahnlärm hörgeschädigten Maulwurf zu retten.
        Aber ich glaube, dass Ihr Grunge Jazz einer Fanfare gleich nun in seinen Ohren hallt und ihm Würdigung genug ist. Ein Bundesverdienstkreuz würde beim radeln zwischen den Wolken schließlich niemand wahrnehmen. Eine wohlklingende Melodie hingegen breitet sich in alle Himmelsrichtungen aus und verbreitet Vergnügen.
        Da ist es dann auch gehüpft wie gesprungen, ob zuerst der Film da war oder die Musik. Das Endprodukt ist schließlich entscheidend und das ist, kommt es aus dem Hause Ösi, wie immer eine ausgereift originelle und fabelhafte Erfindung! 🙂
        Herzliche Grüße von unserem Almmaulwurf Macksi
        PS: Haben Sie mit Herrn Cobain von der Deutschen Bahn bereits eine Lösung bezüglich der genervten Fahrgäste gefunden?

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    • Die Deutsche Bahn wird musikalisch in Zukunft auf Ösi Music umsteigen. Auf die paar Kunden mehr oder weniger, die dadurch zusätzlich verloren gehen werden, komme es auch nicht mehr an, versicherte mir Herr Cobain glaubhaft … 🙂

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      • Hoffentlich haben Sie sich die Rechte an dem Unternehmen gesichert. Ich glaube nämlich, dass genau Gegenteiliges der Fall sein wird und die Bahn zu einem florierenden und expandierenden Musikexpress werden wird. 🙂

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  3. Lieber Herr Ösi,
    Sie schrieben: „Die Deutsche Bahn wird musikalisch in Zukunft auf Ösi Music umsteigen.“
    Das ist eine gute Nachricht!
    Ich möchte darüber hinaus noch vorschlagen, dass Ösi Musik auch aus den Deckenlautsprechern des Berliner Flughafens erschallen sollte.
    ….vielleicht motiviert es die Handwerker, noch ein paar Jahre durchzuhalten?!
    Gruß Heinrich

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    • Nun,
      lieber Herr Heinrich,
      müssten wir erst mal klären, ob beim Berliner Flughafen die Decken überhaupt schon eingezogen sind, bevor wir in Erwägung ziehen, sie mit Lautsprechern zu bestücken.
      Hin und wieder hören wir ja von Problemen mit der Sprinkleranlage, die, sehr wahrscheinlich, bloß von den noch fehlenden Decken ablenken könnte … und die deshalb, allen Behauptungen zum Trotz, immer noch nicht installiert ist.
      Womit wir automatisch bei innovativen Fußbodenlautsprechern landen …
      Eine Drohung, die Verantwortlichen des Schlamassels Flughafen rund um die Uhr mit Ösi Musik – und zwar bis zur endgültigen Fertigstellung des Jahrtausendprojekts – zu beschallen, könnte womöglich wahre Wunder wirken … 🙂
      Herzlichst
      Herr Ösi

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