Herr Steinmeier will das Amt

Herr Graphodino hat einen Blog, sagt man das so?, also er hat einen Blog geschrieben aber vielleicht sollte ich sagen: Herr Graphodino hat in seinem Blog einen Beitrag geschrieben, ja das klingt gleich besser, wo war ich?, ach so, ja, Herr Graphodino hat also in seinem Blog einen Beitrag darüber geschrieben, dass ihm ein Herr Steinmeier, ja, genau, der Herr Steinmeier, den Sie ja sicher alle kennen weil der so bekannt ist, dass er die nächst Wahl gewinnen will, ihm, also den Herrn Graphodino, einen Brief geschrieben hat, einen Brief, in dem er, Herr Steinmeier, zum Ausdruck bringt, dass er, Steinmeiern, gerne eine Führungsposition in einer Berliner Kanzlei übernehmen wolle, wo doch, mit Verlaub, wenn ich mir hier an dieser Stelle eine kleine Rand Bemerkung erlauben darf, eine Kanzlei z.B. in München oder auf Sylt auch nicht gerade das schlechteste und womöglich vom gesundheitlichen Standpunkt aus betrachtet viel besser als diese Berliner Kanzlei wäre, aber nein, er, Steinmeiern, besteht nun mal, warum auch immer, darauf, dass diese seine Kanzlei eben in Berlin zu stehen hätte und dies hat er, Herr Steinmeier, dem Herrn Graphodino, wie dieser in seinem Blogbeitrag schreibt, klar und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht.

So weit, so gut, könnte man nun sagen, aber nein, Herr Steinmeier hört mit dem Briefe schreiben gar nicht mehr auf, weil mir, obwohl ich doch ein Ösi bin, der hier zu lande gar nicht wahl berechtigt ist, mir hat er auch einen Brief mit dem selben Anliegen von wegen Berliner Kanzlei ect. ect. geschrieben und in den Brief Kasten ein geworfen, und, ich sage höchst persönlich in den Brief Kasten ein geworfen, weil wo ich raus gegangen bin, um nach zu sehen, ob ich womöglich Post bekommen hätte und ich hatte ja tatsächlich Post bekommen, jetzt dürfen Sie 3 x raten von wem?, da hab ich ihn weg gehen gesehen, den älteren weiss haarigen Herrn, den Herrn Steinmeier eben, höchst persönlich und weil er ein jedes mal mit seinen Briefen ein Foto von sich selbst mit schickt, damit wir nicht vergessen wie er aus sieht, kenne ich ihn mittlerweile so gut, dass ich, wenn ich einen älteren weiss haarigen Herrn von vorn oder von hinten sehe, genau sagen kann: das ist der Herr Steinmeier oder das ist er nicht.

Aber der Herr, der den Brief vom Herrn Steinmeier bei mir ein geworfen hat, das war nicht der Brief Träger oder einer von diesen neu modischen Paket Lieferanten, nein, es war der Herr Steinmeier, und zwar höchst persönlich, auch wenn ich ihn nur von hinten gesehen habe, aber er, Steinmeiern, hat ja nicht mal den Versuch gemacht, von hinten anders aus zu sehen wie eben Herr Steinmeier von hinten aus sieht und ich hab mir gedacht, Donnerwetter, der Herr Steinmeier, der hat jetzt vor der Wahl eine jede Menge zu tun, um die ganzen Briefe für einen jeden bundesdeutschen Bundeshaushalt in die jeweiligen Brief Kästen ein zu werfen und wie ich so da steh und ihn, den Herrn Steinmeier, beobachte, von hinten wohl gemerkt und wie ich sehe, dass er dann in seine Limousine steigt und davon fährt, da hab ich der davon fahrenden Limousine nach geschaut und mir dabei gedacht: der fährt heute noch hinunter bis nach M, klar, spaß halber hab ich das gedacht und nun seh ich, dass Herr Graphodino, der ja in M wohnt, genau so einen Brief von Herrn Steinmeier bekommen hat wie ich selbst, was nix anderes heisst, als dass der Herr Steinmeier tatsächlich noch bis M hinunter gefahren ist, obwohl das locker 160 Km sind und es schon spät am Nachmittag war, als er von mir los gefahren ist, nur um seinen Brief noch am selben Tag bei Herrn Graphodino in M in den Brief Kasten ein zu werfen. Verrückt, sag ich Ihnen, verrückt.

Kanzler-Ring statt Kanzlerin

Mit aktiver Mitarbeit zum Erfolg. Herr Camper hat sich durch den konstruktiven Vorschlag eines „Kanzler-Rings“ in die Liga der Bundesverdienstkreuzträger hochgedient.

Die Sonderkommission des neues Kanzlers legt einen ersten Ring-Entwurf vor. Das Hauptaugenmerk wurde neben der eleganten Passform auf ein klassisches, freundliches, Popularität steigerndes und kussechtes Design gelegt.

Der Ring wird bei Audienzen des Kanzlers pro Tag in etwa 12.000 Mal geküsst werden, wie das Statistische Zentralamt vorab errechnete und muss demnach besonderen Belastungen Stand halten.

Kanzler-Ring 

Machen auch sie mit bei unserer Regierungsarbeit und verdienen sie sich das Bundesverdienstkreuz der Ersten Klasse. Das Auto als Statussymbol war gestern.
Holen sie sich jetzt ihr Bundesverdienstkreuz und lassen sie ihre Nachbarn vor Neid zerplatzen.

Der Volksknicks

Der Knicks ist eine Höflichkeitsform und dient als Zeichen der Hochachtung. Bereits aus der Antike kennen wir diese Praxis, vor jemanden „auf die Knie zu fallen“.

Der Ösi, als zukünftiger Kanzler, wird dieses längst vergessene Zeremoniell in seiner ersten Amtshandlung wieder hoffähig machen. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, konstatieren wir einen rapiden Verfall der Sitten, einen Mangel an Respekt und Ehrerbietung.

Das gemeine Wahlvolk, sprich 99,9% der Bevölkerung, wird von nun an lernen, dem neuen Kanzler respekt- und demutsvoll gegenüber zu treten um ihm, durch beidseitig leichtes Einknicken der Knie, die nötige Referenz zu erweisen.

Das Handbuch „Wie knickse ich richtig“ befindet sich bereits im Druck und wird kostenlos an alle bundesdeutschen Haushalte verteilt. Die Dringlichkeit der Angelegenheit erbietet es, schon mal die wesentlichen Grundzüge des Knicksens der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Wir unterscheiden:

Den Knicks beim Eintreten: vom Kanzler auch „Volksknicks“ genannt. Siehe oben.

Den Knicks im Vorbeigehen: dieser schnell und dem entsprechend schlampig ausgeführte Knicks ist den engsten Mitarbeitern sowie Ministern des Kanzlers vorbehalten, wenn diese nachweisen können, gerade einen Not- bzw. DEN Ernstfall zu bearbeiten und demzufolge unter Zeitdruck stehen.

Den Knicks beim Verabschieden: ein im Rückwärtsgang ausgeführter Knicks, der in seiner Haltung besonders demütig wirkt, ist allen Vertretern von Medien und Presse angeraten, die über den Kanzler und seine Arbeit zu berichten wünschen.

Zur Belebung der Wirtschaft ist die Errichtung so genannter „Knicks-Schulen“ geplant, wo die Bevölkerung ab einem Alter von 3 Jahren in allen Varianten und Fassetten des richtigen Knicksens unterrichtet wird.

 

Der Ösi wird Kanzler

Der philosophische Beitrag „Trau keinem über 30! oder Life begins at 40!“ von Herrn Graphodino hat den Ösi in eine tiefe Sinnkrise gestürzt. Das hat man davon, wenn man im Alter beginnt, über sich selbst intensiv nachzudenken.

Aber der Ösi wäre nicht der Ösi, wenn er nicht sogleich begonnen hätte, das Problem an der ihm eigenen Haareswurzel anzupacken und auszureißen.

Am Sonntag, beim Frühschoppen auf der Wöhrder Kärwa, war es dann so weit. Beflügelt von der himmlischen Darbietung vom „Sepp und den Steigerwälder Knutschbär’n“ sowie der einen oder anderen Maß Bier, fasst der Ösi einen weit reichenden Entschluss: er will deutscher Kanzler werden.

Zugegeben: wir Ösis haben nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen, wenn wir außerhalb unserer Landesgrenzen politisch tätig geworden sind. Und die geschätzten Gäste im Bierzelt weisen mich unverzüglich darauf hin, dass ich bei meiner Kandidatur geschichtsbedingt mit einem voreingestellten Ösi-Handicap zu rechnen hätte.

Egal, hält der Ösi allen Einwänden entgegen, der Arnie hat den Paradigmenwechsel längst geschafft und die halbe Welt frisst ihm treuherzig aus den großen Pranken.

Nur eines gibt dem Ösi zu denken. Beim ersten peinlichen Fauxpas als Kanzler wird er unweigerlich zur unfreiwilligen Lachnummer a la FC Bayern. Und lächerlich, das will er nicht sein. Aber da kommt ihm nach einer weiteren Maß Bier schon der geniale Geistesblitz.

Warum gibt es eigentlich nur einen Kanzler? Es gibt ja auch nicht nur einen einzigen Straßenbahnschaffner, nicht nur einen einzigen Koch, Elektriker, Journalisten, usw. sondern tausende. Also ist es doch mehr als logisch, mehrere Kanzler zu haben.

Der Ösi geht jetzt ganz tief in sich hinein um nachzufühlen, ob er mehrere Kanzler neben sich dulden würde. Ja, ist die Antwort, aus Gründen der Risikominimierung. Bei so vielen Kanzlern gibt es immer einen, der mich an Dummheit übertrifft und der für mich den Kopf hinhalten muss. Außerdem: egal, wo was passiert, es wäre immer und überall ein Kanzler schnellstens zur Stelle.

Nach der letzten Zugabe der Steigerwälder ergreife ich die Gelegenheit beim Schopf und erklimme die Bühne: isch kandidiere!

 

Steinbutt auf Makrele

In unserer heutigen Kochshow werden wir einen „Steinbutt auf Makrele“ zubereiten.

„Ja passt denn das überhaupt zusammen?“, werden sich 80 Millionen Bundesbürger besorgt fragen. „Absolut nicht…“, ist unsere klare Antwort, „aber da müssen wir eben durch, ob’s uns schmeckt oder nicht.“

Der Steinbutt hat sich in letzter Zeit immer mehr zum Dummfisch gewandelt und geht dem Angler entsprechend leicht an den Hacken. Es scheint so, als würde er regelrecht darauf hinarbeiten, schnellstens im Kochtopf zu landen.

Die Makrele hingegen ist zäh, schlau und scheinbar unbesiegbar. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen das Ende und scheut auch vor unlauteren Mitteln nicht zurück. Hat man sie endlich an Land gehievt, hilft nur ein beherzter Hieb mit dem Vorschlaghammer, um ihrem Unwesen ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.

Nun, nachdem die beiden Exemplare leblos vor uns auf dem Holzbrett liegen, können wir zum gemütlichen Teil unser Arbeit, zum Sezieren, übergehen.

Was uns am meisten erstaunt: das Gehirn des Steinbutts ist auch nach intensiver Suche nicht aufzufinden, obwohl wir es gerade in der jetzigen Kochphase so sehr gebraucht hätten.

Was noch auffällt: zusammen mit der Makrele ist uns ein Jungfisch ins Netz gegangen, den wir aber getrost entsorgen können. „Minu, Minu, Minu“, da kommt die Mieze angelaufen, ach, wie die sich freut …

Während der Steinbutt im wahrsten Sinne des Wortes richtig platt vor uns liegt, beginnt die Makrele plötzlich mit dem Schwanz zu wedeln. Wir bemühen erneut den Vorschlaghammer.

Und jetzt ab mit den Untieren, hinein in den Kochtopf. Wir stellen auf 100 Grad, geben verschiedene Gewürze dazu und lassen die Chose einige Stunden köcheln. In der Zwischenzeit gucken wir im Fernsehen dem beginnenden Wahlkampf zu.

Dann zurück in die Küche. Wir schauen in den Topf und sehen, dass das Resultat wie erwartet ein grauenhaftes ist. Nun bleibt uns nur noch eins zu tun: wir nehmen den Topf vom Herd und gießen das ekelige Zeug unter vorsichtigem Umrühren in den Ausguss.

In der nächsten Folge erfahren Sie alles über die schlüpfrig-glitschigen Pläne des Steinbutts bis 2020.

*paren

 s ist wieder Wahlkampf und die einzelnen Parteien machen uns die allerschönsten Versprechungen. Fakt aber ist, nichts wird billiger sondern im Gegenteil, alles wird teurer. Wir müssen eben sparen.

Der Staat muss sparen, die Regierung muss sparen, das Volk muss sparen, ich soll sparen, du musst sparen.

Da ich mich dem allgemeinen Spardrang nicht entziehen kann, habe ich mich dazu durch gerungen, meinen ganz persönlichen Sparbeitrag punktgenau da zu leisten, wo ich dazu imstande bin. Meine Opferleistung besteht darin, dass Sparen bei der Sprache beginnen zu lassen.

Ab ofort lae ich den 18ten Buchtaben im Alphabet einfach weg und wie man ieht, e klappt ganz wunderbar. Da ermuntert mich, die letten drei, völlig unnötigen Buchtaben de Alphabet, ebenfall weg u treichen.

Einmal vom parfieber gepact, reduiere ich und reduiere ich, wo e nur geht. Je weniger Buchtaben ich benute, umo larer und vertändlicher wird meine prache und chließt mögliche Fehlerquellen au, umindet naheu. Jedoch mere: die Voale müen eher erhalten bleiben, um den racholla u vermeiden. Bei den ononanten ann man dafür ordentlich ulangen.

Warum, o rage ich mich, bin ich mal ieder der einge bw. der erte, der diee rieige Einarotential entdect. Wa machn blo die andern?

u guter Lett mache ich die olgang-Goethe-Probe. Wenn die auh noch at, dan it der Drop gelutcht.

Vo Eie beei ind trom und Bäche
durch de ühling olden belebden Blic,
im Tal grünt onungglüc;
der alte inter, in einr chwäch,
og ich in raue Berge urüc.

Na, aßt doch.

Die Kultusminister warnen: unkontrollierter Buchstabenabbau führt ungefiltert in die Sprachenkrise.